Volltext: Geschichte des Marktes und Curortes Ischl sammt Umgebung

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So befahl ein gemeindeämtliches Stmföefret dem 
Schulmeister Mich. Lntaler, den Friedhof bei der Kirche 
besser in Ordnung zu halten, vorschriftsmäßig zuzusperren 
und keine Schweine oder Kühe mehr hineinzutreiben! — 
Ein anderer „ Senats - Lrlaß" *) kanzelt die Fleischhauer 
ab, weil sie „die halbe Zeit kein Fleisch haben und auch 
mit dem Vorhandenen nit genügen können." — „Oft lauften 
sie erst die letzten Tag in der Wochen in's Geu und kaumb 
komben sie am Sonntag morgen daraus Heimb, schlachten 
fie’s Dieh alsbalden, sonderlich und er der Kirchzeit, hacken 
es als warmb und nasser aus. Weilen sie dann auch 
den Leuten spöttliche und gar troliche Wort für 
die Bezahlung geben, wird die Obrigkeit Tag und 
Nacht angeloffen und behelliget." 
Da die Metzger auch nicht pflichtgemäß alljährlich 
um Überlassung der „Werkstätten und Bänke" ansuchten, 
wurde aus all diesen Gründen „vorderhand kainer zum 
Burger" aufgenommen und jedem, der von jetzt an „nicht 
ordentlich Fleisch aushacket", mit Sperrung der Fleischbank 
gedroht. 
Auf diesen kategorischen Bescheid hin baten die vier 
Fleischhauer, Leonhard Grogger („aufm Gries ennthalb 
der pruggert"), Andre Zierler, Adam Tleuber und 
Georg Spitzer „gehorsamblich, sie wieder auf- und in 
das Glübd zu nehmen, herentgegen wollen sie auch iren 
Fleiß nit sparen und den Markt, sdviel ihnen möglich sein 
kann, mit Fleisch versehen." 
Ihrer Bitte wurde nun zwar willfahrt, doch durften 
sie nur jenes Fleisch aushacken, welches die gesetzlich bevoll¬ 
mächtigten „Fleischbeschauer" geprüft hatten. 
*) Auf jedem, vom Gemeinderathe ausgehenden Dekrete findet 
sich die volltönende Bezeichnung: „actum in senatu!“
	        
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