Volltext: Geschichte des Marktes und Curortes Ischl sammt Umgebung

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die katholische Religion sammt ihren Priestern wieder ein¬ 
führen zu wollen. 
Jetzt erst zogen die Truppen weiter, nahmen aber 
den Marktrichter Joachim Schwarzl nebst 8 anderen 
Ljauptanführern nach Salzburg mit, von wo dieselben 
dann nach Linz geschickt wurden. 
Man liest nun sowohl in den Spezialgeschichten, wie 
auch in den meisten Chroniken, daß es bis zum heutigen 
Tage unbekannt geblieben sei, welchem Schicksale Schwärzt 
und seine Genossen verfielen. Aus den Gemeindeakten und 
mehrfache» Prozessen des \7. Jahrhundertes läßt sich 
jedoch nachweisen, daß Schwärzt und seine Genossen 
nach ausgestandener Aerkerstrafe bald zurückkehrten und 
der Erstere als einfacher „Burger", ohne Macht und 
Einfluß, bis zum Jahre {632 in Ischl lebte.1) 
Von all diesen Verwüstungen und Gräueln, welche 
über unser stilles schönes Thal soviel Jammer und (Elend 
brachten, scheint Goisern, trotzdem es int Jahre ^602 
nur 62 Katholiken und 1(569 Lutheraner beherbergte, am 
meisten verschont geblieben zu sei«; wenigstens fand dort 
keine Einrichtung statt, weil während der Anwesenheit des 
Oberbefehlshabers Stadion mehrere Abgesandte von diesem 
Grte in Ischl erschienen waren, angeblich einen Fnßfall 
thaten und um Gnade baten, welche man ihnen zusicherte. 
Am schlimmsten erging es den Jschleru, denen 
Rudolf II. im Jahre \602 wegen ihres Ungehorsames 
alle Privilegien, Rechte und Freiheiten abnahm.2) 
*) Die Kerkerhaft dürfte nicht allzu strenge gewesen sein, denn 
Niclas wolfensperger, Gastwirth in Linz, klagt den 
Schwarz! am 20. Mai l6U wegen einer Schuld von 
584 st. l<5 kr. „für abgekauften wein uud bar geliehenes 
Gelt, als Schwarz! im Hanxt schloß Linz verarrestiret war." 
2) Wohl ist die diesbezügliche Urkunde, deren Aufbewahrung 
für den Markt Jschl allerdings nicht sonderlich wünschens-
	        
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