Volltext: Aus prähistorischer Zeit [200]

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von der Tätigkeit des frühesten Menschen bekannt geworden, 
das zeigt schon die tiefe Kluft zwischen ihm und auch den 
höchstorganisierten Tieren der Jetztzeit. Eine Brücke über 
diese Kluft zu finden, ist aber bisher durchaus nicht gelungen. 
Jedoch nicht nur der Aufang der prähistorischen Zeit 
ist in völliges Dunkel gehüllt, auch das Ende derselben 
läßt sich schwer durch eine Definition allgemein festlegen. 
Der Eintritt in die historische Zeit ist natürlich das Ende 
der prähistorischen, aber wie äußert sich derselbe? Ohne 
Zweifel beginnt die Historie mit dem Auftreten verläßlicher 
sachlicher, nicht sagenhafter Überlieferungen, d. h. im äll— 
gemeinen mit dem Auftreten der Schrift. Im allgemeinen 
können wir das wohl als Richtlinie gelten lassen, aber 
Ausnahmen davon begegnen uns nur zu häufig. Hier nur 
ein Beispiel: das Volk der Indoarier hat in Indien schon 
zwei Jahrtausende a. C. auf einer hohen Stufe der Kultur 
gelebt, die heiligen Veden in bestimmte Form gebracht, 
die Nationalepen Mahabharata und Ramagana gedichiet 
oder gesammelt, lange bevor es dazu gelangte, eine Schrift zu 
gebrauchen. Alles beruhte auf mündlicher Überlieferung, die 
im wesentlichen wortgetreu von den vielen verschiedenen 
Schulen auf die Nachwelt kamen, aber die ältesten Zeugen 
der Schrift, die in Felsen oder Säulen eingemeißelten Zitate des 
Königs Aschoka, entstammen erst dem dritten Jahrhunderta. C. 
also einer Zeit, wo in Griechenland und Italien die Schrift 
schon einige Jahrhunderte im Gebrauch war. Doch aber 
werden wir diese, der Schrift vorangegangene Epoche des 
indischen Volkes“ nicht zur prähistorischen Zeit rechnen 
wollen, denn sie ist uns durch verläßliche mündliche Über— 
lieferung in allem Wesentlichen bekannt. 
Einem ähnlichen individuellen Verhalten dem Gebrauche 
der Schrift gegenüber, werden wir noch mehrfach begegnen 
das hochkultivierte Reich der Inkas in Peru z. B.hat 
es bis zu seiner Zerstörung durch die Spanier im 16. Jahr— 
hundert Pp. O. nicht zu einer Schrift gebracht — und wir 
entnehmen daraus, daß die Grenze zwischen Prähistorie 
und Historie auf der Erde keineswegs eine streng zeitliche, 
vielmehr eine kulturelle ist, die bei den verschiedenen Völkern 
zu den allerverschiedensten absoluten Zeiten in die Er— 
scheinung getreten sein kann. In dem verhältnismäßig
	        
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