Volltext: Ein Volk in Waffen

O- EUGEN HOM 
ADVOKAT 
RIED Innkreis 
Erstes Kapitel. 
An die Front. 
^^ie Kirchenglocken hatten aufgehört zu läuten. Keine schwedischen 
Männer wurden mehr zu den Waffen gerufen. Die Ruhe war 
wieder in Stockholm eingekehrt, und nur ab und zu begegnete man 
einem Trupp Landsturmleute, die beim Ein- oder Ausrücken durch die 
Straßen zogen. Das tägliche Leben ging wieder seinen alten, gewohnten 
Gang, und man hätte kaum glauben mögen, daß draußen der Weltkrieg 
raste, wenn einen nicht die Zeitungen mit ihren großen schwarzen Über¬ 
schriften und ihrem schicksalsschweren Inhalt immer wieder daran er¬ 
innert hätten. 
Wer aber unter solchen Verhältnissen Stockholm verließ und Berlin 
zum Ziel hatte, der fühlte nur zu gut, daß er nicht eine gewöhnliche 
Vergnügungsreise nach dem Kontinent antrat. Er fuhr von der Ruhe 
im Norden zum Sturm im Süden — nach der großen Hauptstadt der 
Ereignisse, dem Herzen des mächtigen Reiches, das im Krieg liegt mit 
sieben Staaten, von denen vier Großmächte sind. Als die tausend 
Lichter in Stockholm hinter ihm verschwanden, hatte er das Gefühl, daß 
mit ihnen der Frieden erlosch, und daß nunmehr von Tag zu Tag die 
heißen Stürme des Krieges näher kommen würden. Er befand sich 
auf einer Fahrt, die in steigendem Rhythmus ging, und er war Beute 
einer Spannung, die erst inmitten der Ereignisse aufhören und ver¬ 
schwinden sollte. 
Der Zug saust durch die finstere Nacht nach Süden, und der 
Regen zieht seine dünnen, feinen Wasserftriche über die Scheiben. Von 
Trelleborgs Kai werden nur noch ein paar Güter- und Postwagen an 
Hedin. Ein Volk in Waffen. Gr. A. 1
	        
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