Volltext: Die Schlacht bei Lodz [19]

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nant Litzmann ein. Vor fünf Stunden hatte er Generalmajor 
Graf Schweinitz verlassen. Seine Meldung ließ das Schlimmste 
für die Artillerie befürchten. So wurde nun doch noch der Vor- 
stoß nach Süden befohlen. Schon waren die Regimenter angetreten, 
da veranlaßte eine neue günstige Nachricht, der Bewegung wieder 
Halt zu gebieten. Gleichzeitig erschienen am Horizont die Anfänge 
des siegreichen XXV. Reserve-Korps. Dichtauf folgten ihm die Ba-- 
gagen und Kolonnen mit den Verwundeten, die der U.Reserve- 
Division über Chrusty Stare und Zakowice, die der Garde-Division 
über Vw. Galkowek und Witkowice. Die Gefangenen halfen ihnen 
auf den zerfahrenen und gefrorenen Wegen vorwärts und bildeten 
hinter ihnen Regimenter in Marschkolonne, um stärkere Kräfte 
vorzutäuschen. 
All der Spitze seiner Truppen ritt General v. Scheffer um 
3 Uhr nachmittags in die Stadt ein. Die Stimmung, in der sich 
der siegreiche Führer befand, geben am besten die Worte wieder, 
die er hier auf dem Marktplätze von Brzeziny an Generalleutnant 
Litzmann richtete: „Ich beglückwünsche Sie zu Ihrem Siege von 
gestern, der meinem Korps Rettung und Erfolg ermöglicht hat. 
Ich danke Ihnen dafür." 
Dunkelheit senkte sich auf das Schlachtfeld. Die auf und an 
der Straße liegenden Massen von Leichen, zerschossenen Geschützen 
und Fahrzeugen gaben ein Bild von der Schwere des Kampfes, 
der hier ausgefochten worden war. Wagen um Wagen, Kolonne 
um Kolonne rasselten auf der festgefrorenen Straße und seitwärts 
über dem Sturzacker dem Ziele Brzeziny zu bis in die späte 
Nacht. 
Dem stark überlegenen Nowikow gegenüber hatte unterdessen das 
Kavallerie-Korps Richthofen ernste Kämpfe bei Laznowska Wola 
zu bestehen gehabt. Die Hoffnung, daß Nowikow einmal zur 
Attacke anreiten würde, hatte sich aber nicht erfüllt. 
Von Höhe zu Höhe, von Abschnitt zu Abschnitt vor dem nach- 
drängenden Feinde zurückgehend, hatten die beiden Kavallerie- 
Divisionen ihm dann an der Mroga Halt geboten; die Garde 
aber sicherte im Westen und Südwesten die Unterkunft der Armee- 
gruppe gegen die auf Lipiny im Anmarsch gemeldeten Russen,
	        
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