Volltext: Die Schlacht bei Lodz [19]

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Fackeltanz sandte er dem weichenden Feinde feurige Grüße nach. 
Von allen Seiten eilten die Batterien der Höhe zu. und bald 
wälzte sich der Russe unter dem vernichtenden Artillerieversol- 
gungsfeuer auf Brzeziny und in westlicher Richtung zurück. Noch 
immer aber hielt er hartnäckig den Bahndamm südlich Galkow. 
Endlich, gegen 3 Ahr nachmittags, schlug auch für die hartbedrängten 
Kompagnien des Bataillons Roosen die Stunde der Befreiung. 
Der Feind wurde in den Wald westlich und südwestlich Galkow 
zurückgetrieben. Der letzte Widerstand war damit gebrochen. 
Nur ganz kurz vermochten die nach Norden zurückgehenden 
Trümmer des V. sibirischen Korps sich in den Gehöften am Mroga- 
Abschnitt zu setzen, dann fluteten sie den Höhen von Witkowice zu, 
wahrscheinlich mit der Absicht, hier noch einmal zur Verteidigung 
haltzumachen. Während aber im Süden die verfolgende deutsche 
Infanterie bereits gegen 2Uhr nachmittags den Mroga-Abschnitt 
erreichte, schlugen von Norden den bei Witkowice erscheinenden 
Sibiriern unerwartet Schrapnells entgegen. 
Gegen Mittag hatten die bei Brzeziny befindlichen Truppen des 
Generalleutnants Litzmann den Feind östlich der Stadt auf Przec-- 
law zurückgeworfen und das im Süden gelegene Vw. Swienta 
Anna durch das 5. Garde-Regiment zu Fuß unter erheblichen 
Verlusten im Sturm genommen. Alle so freigewordenen Kräfte 
wurden zu neuer Verwendung nach der Höhe 237 südlich der 
Stadt zusammengezogen. Immer gespannter blickte man nach 
Süden; der immer deutlicher werdende Kanonendonner ließ keinen 
Zweifel, daß das XXV. Reserve-Korps dauernd vorrückte. Von dem 
zunächst gefaßten Entschlüsse, über Witkowice nach Süden vor- 
zustoßen, wurde Abstand genommen, als westlich Witkowice auf 
Malczew fahrende feindliche Artilleriekolonnen sichtbar wurden. 
Sie wurden von den auf Höhe 237 in Stellung gegangenen vier 
Geschützen treffsicher gefaßt, während andere von Süden dem 
Vw. Swienta Anna sich nähernde russische Batterien von der 
Infanterie und von der Pionierkompagnie zusammengeschossen 
wurden nnd die in Scharen zurückströmenden Sibirier sich kämpf- 
los ergaben. 
Um 3.30 nachmittags traf Rittmeister v. Lettow bei Generalleut¬
	        
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