Volltext: Die Schlacht bei Lodz [19]

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Der Westteil der Stadt war im Besitze der 49. Reserve-Divi¬ 
sion, 1200 Gefangene waren die Beute des Tages; aber dem V. sibi- 
rischen Korps gelang es, sich der ihm zugedachten Einkesselung 
zu entziehen. 
1Z. II. 14. Während der Kämpfe um Wloclawek hatte die 
Division auch unter flankierendem Artilleriefeuer vom nördlichen 
Weichselufer zu leiden gehabt. Da die Weichselbrücke zerstört 
war, wurde am 13. ein Bataillon auf Kähnen über den Strom 
gesetzt und auf der Straße nach Lipno vorgeschoben. (Skizze 2.) 
Lipno aber wurde an diesem Tage von der aus Thorner Besatzungs- 
truppen bestehenden Abteilung Wrochem und der zur 30. Reserve- 
Division gehörigen Brigade Gregory genommen, nachdem diese 
Truppen tags zuvor starke, zum VI. russischen Armeekorps gehörende 
Kräfte bei Kikol blutig zurückgeschlagen hatten. 
Zur Aufnahme des V. sibirischen Korps, das aus Gegend 
Wloclawek über Kowal auf Gostynin und im Weichseltal zurück- 
gegangen war, ließ der Feind das VI. sibirische Korps bei Plock 
die Weichsel überschreiten und holte das in Gegend Lenczyca— 
Krosniewice befindliche II. Armeekorps Heran. 
Die russische Oberste Heeresleitung hatte befohlen, daß am 
14. November die Armeen der „Nordwestfront" zum Angriff über- 
gehen, „einen tiefen Einfall" in Deutschland machen und sich 
der Linie Iarotschin—Ostrowo—Kreuzburg—Kattowitz bemächtigen 
sollten 
Am 13. abends stand die Armee Mackensen in der Linie 
Brudzew—Kolo—Przedecz—Lubien—Kowal. Nur die 3. Garde- 
Infanterie-Division war noch weit zurück; sie hatte an diesem Tage 
erst ihre Ausladung bei Argenau östlich tzohensalza beenden 
können. ,Em Blick auf die Karte zeigt, welch vernichtende Wirkung 
der Stoß der 9. Armee in den Rücken des russischen Heeres haben 
mußte, wenn Nikolai Nikolajewitsch an seiner Angriffsbewegung 
nach Schlesien—Posen festhielt, und wie richtig es war, die 9. Armee 
nicht bei Czenstochau zur Verlängerung der deutschen Front zu 
belassen. 
Gefecht bei Chelmno. Am 14. November sehen wir 
die Armee auf ganzer Front im Angriff gegen den nun schon
	        
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