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«rbeit der niederen und höheren Führung bei den Deutschen
und Österreich er-Ungarn zeigen, desto mehr versagte das schwer¬
fällige russische System, das nur gewohnt war, durch planloses
Hineinwerfen eigener Massen ein Loch zu stopfen. Vergebliche,
furchtbare Verluste waren die Folge; dementsprechend sank bei
dem im allgemeinen tapferen russischen Soldaten der Mut und
das Vertrauen zu seinen Führern aller Grade, bis er schließlich
sich zum Kampfe nicht mehr stellte. Die verbündeten Angriffs¬
truppen dagegen waren siegessicher und im felsenfesten Vertrauen
auf ihre Führung zum Angriff geschritten. Die schönen Erfolge
ließen die Siegeszuversicht und den Siegeswillen dauernd wachsen.
So waren sie zum Äußersten entschlossen; willig nahmen sie die
größten Anstrengungen auf sich, selbst wenn sie am Ende ihrer
Kraft zu sein glaubten. Was hier an Tatkraft, im Ertragen von
Mühsalen aller Art und an Entschlußkraft geleistet worden ist,
das vermag leider die vorstehende Abhandlung in dem engen
Rahmen nur ganz leise anzudeuten. Der Geist unserer herr¬
lichen Truppen hat gesiegt, und die Führung hat den Sieg,zu
einer der größten Katastrophen ausgebaut, die je den Russen
betroffen haben. Im Mai allein fielen in die Hand der deutschen
11. Armee 398 russische Offiziere und 152254 unverwundete
russische Gefangene, dazu 160 Geschütze und 403 Maschinen¬
gewehre. Demgegenüber betrugen die Ge samt Verluste des Garde¬
korps, XXXXI. Reserve-Korps, X. Armeekorps, der 11. bayerischen
und der 119. Infanterie-Division während des ganzen Monats
Mai, in dem dauernd gekämpft wurde:
Offiziere Unteroffiziere und Mannschaften
Tot 208 5384
Verwundet 498 20697
Vermißt 3 1107
Sa: 709 27153
Von den Verwundeten ist der bei weitem größte Prozentsatz
wieder völlig genesen, dank unserer bewährten Ärzte und unserer
vorzüglichen Sanitätseinrichtungen. Wie groß die blutigen Ver¬
luste der Russen waren, entzieht sich völlig unserer Beurteilung;