Volltext: Gorlice-Tarnow [21]

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anderbröckelnde Schützenlinie schoß, um seine Leute zum Vor¬ 
gehen zu zwingen. Das Schicksal ereilte ihn bald,- eine schwere 
Granate schlug neben ihm ein. Als sich der Rauch verzog, 
war nichts mehr von ihm zu bemerken. — Aus einem Hause 
m Cieklin feuerte ein russisches Maschinengewehr lebhaft gegen 
unsere Linien. Der Beobachter des Divisionsstabes meldete 
es dem Artilleriekommandeur. Innerhalb von zwei Minuten 
war das Haus mit Besatzung durch einige Artillerie-Volltreffer 
erledigt. Unter einem so treffsicheren Feuer erlitten die russi¬ 
schen Angreifer schwere Verluste. Den Gegenstoß der schwachen 
Divisions-Reserven warteten sie nicht ab; sie fluteten in un¬ 
serem wirksamen Verfolgungsfeuer nach Nordosten zurück, 
Gefangene von vier verschiedenen Regimentern zurücklassend. 
Gleichzeitig ließ der Widerstand in Cieklin nach. Die '16 er dran¬ 
gen Schulter an Schulter mit dem Reserve-Regiment gleicher 
Nummer und denr eingeschobenen Infanterie-Regiment 79 dort 
ein und warfen die Verteidiger nach erbittertem Häuserkampfe 
zurück. Die Russen wichen aus den Dörfern auf die Höhen östlich 
zurück, die von den stark durcheinandergekommenen Angreifern 
erst in der Nacht genommen werden konnten, wobei sich auf der 
Ostra Sora die überraschte Besatzung ergab. Der Tag hatte viel 
Blut gekostet; es war aber auch Gewaltiges geleistet worden. In 
der Morgendämmerung des 5. kanr >die Nachricht, daß der Russe 
nach Osten abzog. Allerdings hatten >dazu wohl auch wesentlich 
die Vorgänge bei der 11. ^bayerischen Division beigetragen. Der 
bei Bednarka eingetroffene Kommandierende General hatte es 
als äußerst wünschenswert bezeichnet, daß die Division Kneußl 
noch am 4. 3. über Brzezowa Vortruppen an den Wis- 
loka-Abschnitt bei Konty vorschob, um die von Krempna herab¬ 
führende große Karpatcnstraße zu sperren. Der Divisionskomman¬ 
deur hatte trotz der starken Ermüdung der Truppen zugesagt, 
den Versuch zu machen. Dementsprechend war die gesamte In¬ 
fanterie der Division noch um 7.30 abends erneut auf Klopotnica 
in Marsch gesetzt worden. Nachdem nach Inbesitznahme der dor¬ 
tigen Brücken einige Stunden geruht worden war, rückte das 
Infanterie-Regiment 22 um 3 Uhr morgens bis Samokleski wei¬
	        
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