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anderbröckelnde Schützenlinie schoß, um seine Leute zum Vor¬
gehen zu zwingen. Das Schicksal ereilte ihn bald,- eine schwere
Granate schlug neben ihm ein. Als sich der Rauch verzog,
war nichts mehr von ihm zu bemerken. — Aus einem Hause
m Cieklin feuerte ein russisches Maschinengewehr lebhaft gegen
unsere Linien. Der Beobachter des Divisionsstabes meldete
es dem Artilleriekommandeur. Innerhalb von zwei Minuten
war das Haus mit Besatzung durch einige Artillerie-Volltreffer
erledigt. Unter einem so treffsicheren Feuer erlitten die russi¬
schen Angreifer schwere Verluste. Den Gegenstoß der schwachen
Divisions-Reserven warteten sie nicht ab; sie fluteten in un¬
serem wirksamen Verfolgungsfeuer nach Nordosten zurück,
Gefangene von vier verschiedenen Regimentern zurücklassend.
Gleichzeitig ließ der Widerstand in Cieklin nach. Die '16 er dran¬
gen Schulter an Schulter mit dem Reserve-Regiment gleicher
Nummer und denr eingeschobenen Infanterie-Regiment 79 dort
ein und warfen die Verteidiger nach erbittertem Häuserkampfe
zurück. Die Russen wichen aus den Dörfern auf die Höhen östlich
zurück, die von den stark durcheinandergekommenen Angreifern
erst in der Nacht genommen werden konnten, wobei sich auf der
Ostra Sora die überraschte Besatzung ergab. Der Tag hatte viel
Blut gekostet; es war aber auch Gewaltiges geleistet worden. In
der Morgendämmerung des 5. kanr >die Nachricht, daß der Russe
nach Osten abzog. Allerdings hatten >dazu wohl auch wesentlich
die Vorgänge bei der 11. ^bayerischen Division beigetragen. Der
bei Bednarka eingetroffene Kommandierende General hatte es
als äußerst wünschenswert bezeichnet, daß die Division Kneußl
noch am 4. 3. über Brzezowa Vortruppen an den Wis-
loka-Abschnitt bei Konty vorschob, um die von Krempna herab¬
führende große Karpatcnstraße zu sperren. Der Divisionskomman¬
deur hatte trotz der starken Ermüdung der Truppen zugesagt,
den Versuch zu machen. Dementsprechend war die gesamte In¬
fanterie der Division noch um 7.30 abends erneut auf Klopotnica
in Marsch gesetzt worden. Nachdem nach Inbesitznahme der dor¬
tigen Brücken einige Stunden geruht worden war, rückte das
Infanterie-Regiment 22 um 3 Uhr morgens bis Samokleski wei¬