Volltext: Gorlice-Tarnow [21]

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Regiment Nr. 3 bei der Erstürmung der dem Zamczysko-Berge 
unmittelbar westlich vorgelagerten, stark bewaldeten Höhe 507. 
Auf ihr machten die Russen, die durch das vorangegangene 
Artilleriefeuer wenig erschüttert waren, den mühsam empor¬ 
klimmenden Angreifern besonders durch flankierendes Maschinen- 
gewehrfeuer arg zu schaffen. Aber z. T. im Gebirge aufgewachsen, 
kletterten die Bayern „auf allen Vieren" von Busch zu Busch, 
von Steilhang zu Steilhang vor, bis sie schließlich unmittelbar 
vor dem glücklicherweise an vielen Stellen zerstörten Hindernisse 
auftauchten. Nun brach der feindliche Widerstand zusammen ; 
ein Teil der Besatzung floh, der andere ergab sich. Das Vor¬ 
gehen der 3. Bayern war so rasch durchgeführt worden, daß gegen 
8.15 nachmittags schon der Angriffsbefehl gegen die feindlichen 
Stellungen auf dem höchsten Punkte des Zamczysko-Berges ge¬ 
geben werden konnte. Noch einmal fetzte kräftiges Mörserfeuer 
ein; die Schußweiten dieser Geschütze reichten gerade noch aus. 
Auf kurze Zeit verschwand der 554 m-Gipfel in Rauch und hoch¬ 
wirbelnder Erde, dann trat das Regiment mit aufgepflanztem 
Bajonett von neuem zum Sturme an. Südlich unterstützt durch 
dos bayerische Regiment Nr. 22, nördlich durch ein herumfassendes 
Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 46 von der 
119. Infanterie-Division konnten die 3. Bayern noch an diesem 
Tage dem Gegner nach hartem Ringen den Gipfel entreißen. 
Die Erstürmung des Zamczysko-Berges ist oft mit dem Sturm 
auf die Spicherer-Höhen vom Jahre 1870 verglichen worden. Die 
Geländegestaltung auf beiden Kampffeldern hat sehr viel Ähn¬ 
lichkeit, nur sind die Kuppen des Zamczysko-Berges teilweise 
noch steiler und dazu dicht bewaldet, so daß die Führung und 
das Vorgehen der Truppe außerordentlich erschwert wurden. 
Gleichzeitig mit dem Zamczysko-Berge fielen auch weiter südlich 
die Höhen halbwegs Ropica ruska und Wapienne nach schweren 
Kämpfen. 
Bei der 119. Infanterie-Division. An der Erstürmung des 
Zamczysko-Berges hatten sich von Norden her Teile des schlesischen 
Reserve-Regiments Nr. 46 der 119. Infanterie-Division beteiligt. 
Generalmajor v. Vehr hatte den Schwerpunkt auf seinen rechten
	        
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