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schwierig. Die Strecken folgen in unzähligen Windungen den
Tälern und sind mit mangelhaften Altsweich- und Abstellanlagen
auf den Bahnhöfen ausgestattet. Die wenigen im Kampfgebiete
vorhandenen größeren Straßen waren befestigt, litten aber fast
durchweg an schwachem Unterbau. Das bröckelige Gesteinsmaterral
brach unter dem Drucke der schweren Lastkraftwagenkolonnen bald
auseinander, so daß dauernde, runfangreiche Ierstellungsarbeiten
nötig wurden, die zahlreiches Wegebaupersonal erforderten. Die
Neben- und Verbindungswege hatten oft starke Steigungen, so
daß sie für Lastkvaftwagenverkehr ausfielen. Für Pferdekolonnen,
besonders die leichten österreichisch-ungarischen, waren sie bei gutem
Wetter leidlich brauchbar; dagegen machte sie mehrstündiger Regel!
unbenutzbar.
Aufmarsch und Aufgaben der Durchbruchsgruppe.
>n den ersten Tagen des letzten Drittels im Monat April des
* ^Jahres 1915 rollte in ununterbrochener Reihenfolge Zug auf
c^IZug mit deutschen Truppen hinter die österreichisch-ungarischen
Verteidigungslinien nach Gegend Stroze—Grybow—Neu-Sandez
und Slotwina—Bochnia sowie westlich heran. Es wurden ausge¬
laden: 11. bayerische und 119. Infanterie-Division, das XXXXI. Re¬
serve-Korps mit Generalkommando, 81. und 82. Reserve-Division,
das Gardekorps mit Generalkommando, 1. und 2. Garde«
Infanterie-Division sowie einige Tage später das General¬
kommando des X. Armeekorps mit 19. und 20. Infanterie-
Division. Alle Verbände kamen vom westlichen Kriegsschau¬
plätze, wo sie mehr oder weniger lange Zeit aus der Front
zurückgezogen gewesen waren. Sie waren vor ihrer Abbeför¬
derung z. T. wochenlang auf Abungsplätzen für die Erforder¬
nisse der Durchbruchsschlacht, des Angriffes gegen eine stark
verschanzte und befestigte Feldstellung und des Bewegungskrieges
vorgebildet worden. Alle soldatischen Mängel, die der lange
Schützengrabenkrieg naturgemäß mit sich gebracht hatte, waren
beseitigt. Die Marschfähigkeit der großen Truppenkörper war durch
Äbungsmärsche wieder auf die alte Hohe gebracht worden. Be¬
waffnung, Ausrüstung und Bekleidung waren ergänzt; der nötige
Gorllce—Tarnow 2