Der Weltkrieg in Zahlen
Verluste an Blut und Boden
Von Diplomhandelslehrer Konrad Wicker
Ein Krieg drückt sich in seiner Schwere in erster Linie in den Opfern aus, die er
von den Streitern verlangt, Die Zahlen der Kämpfer einerseits, die der Gefallenen
und verwundeten andererseits sagen dem sorgfältigen Leser Lände. Gr liest sozusagen
zwischen den Zahlen, die einfach und kalt in der Statistik stehen.
Zu beachten ist, daß die hier aufgeführten Zahlen nur Annäherungszahlen sind,
d. h. auf eine absolute Richtigkeit kann ein Anspruch nicht erhoben werden. Mit Ursache
dafür ist das Kapitel „vermißte", das heute noch nicht geklärt und erklärt ist. — Mit¬
unter wurden Zahlen aus früheren Feldzügen angegeben, um wenigstens die ab¬
soluten Zahlen verschiedener Kriege hinsichtlich der Kämpfer, Toten usw. betrachten
zu können. Ein vergleich ist nicht angängig, denn der Weltkrieg läßt sich hinsichtlich
seines Eharakters und seiner Durchführung nicht mit anderen Zeldzügen auf eine
Ebene stellen.
wie viele dem Ruf zu den Waffen folgten!
13250000 deutsche Männer wurden in den Zähren 1914—1918 zur Waffe gerufen.
8000000 war der Stand am Ende des Krieges (Mobilisierte weniger Gefallene,
verschollene, Entlassene, Gefangene).
Auf 68000000 wird die Zahl aller Mobilisierten in Europa angenommen.
Aus 30000000 die Große aller Heere am Ende des Krieges. (Streiterzahl im
Deutsch-Französischen Krieg zusammen 2500000 Mann.)
von den gesunden wehrpflichtigen (den 18- bis 45jährigen) waren eingezogen:
Zwei Drittel am 1. Dezember 1916, 80% am Schluß des Krieges; in Frankreich
sogar 90%.
Auf dem Felde der Ehre blieben:
2000000 Deutsche; im Krieg 1870/71 dagegen 44000 Mann. Die Mittelmächte
zusammen hatten 3700000 Tote; die Entente 5900000, zusammen also 9600000,
davon 9000000 Europäer. 12% der in den besten Altersklassen stehenden
Männer Europas vernichtete der Weltkrieg unmittelbar, wenn die männ¬
liche Bevölkerung von Europa 1913 gleich 200000000 und die 18- bis 45jährigen
(wehrpflichtigen) gleich 40% dieser Zahl angenommen werden.