Volltext: Was wir vom Weltkrieg nicht wissen

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Walter Friedrich 
Flesquieres, y km südwestlich von Lambrai, und vernichtete allein 49 Tanks, Oie 
Batterie des Hauptmanns d. R. Lorenzen setzte 12 Tanks außer Gefecht. Oer Leut¬ 
nant d. R. Narl Müller fiel, bis zum letzten Augenblick sein Geschütz gegen die stürmen¬ 
den Tanks bedienend. 
Ihm hat der Feind selbst das schönste Ehrenmal gesetzt. Sir Oouglas haig meldete 
folgendes in dem amtlichen Heeresbericht: 
„viele von den Treffern auf unsere Tanks vor Flesquiöres wurden von einem 
deutschen Artillerieoffizier erzielt, der, als einziger in seiner Batterie bleibend, allein 
ein Feldgeschütz bediente, bis er an diesem getötet wurde. Oie große Tapferkeit dieses 
Offiziers rief die Bewunderung aller Ränge hervor." 
Vas Eingreifen des Regiments Nr. 52 hat nach dem Zeugnis Ludendorffs Tambrai 
gerettet. Im Nahkampf gingen die Tapferen den Tanks zu Leibe. Ein 52er schildert 
eine besonders schwierige Lage wie folgt: „Als die Tanks nahe heran waren, setzten 
sie uns manchen Schuß vor die Nase, doch mit recht geringem Erfolg. Unangenehm 
wurde es, als ein Tank mehrere Male unsere Linie überfuhr und uns aus aller¬ 
nächster Nähe mit Maschinengewehren und Nanonen bearbeitete. ... Er fuhr syste¬ 
matisch auf unserer Linie entlang und brachte dadurch dem Zug Thomas besondere 
Verluste bei. vier Mann, die gerade vor der Mündung der Geschütze standen, wurden 
aus dem Tank aufgefordert, nebenher zu laufen, worauf er wieder umkehrte, durch 
diese zum Teil verwundeten Leute vor unserem Feuer gedeckt. K. wurde plötzlich 
durch einen Revolverschuß aus dem Tank getötet. L. und G. gelang es, hinter den 
Tank zu springen und die Flucht zu ergreifen." 
ver deutsche Kampfwagen in Front 
Am 24. April 1918 wurden bei Villers-Bretonneux zum erstenmal auf deutscher 
Seite Sturmwagen im Angriff verwendet, viel an Zahl konnte man nicht einsetzen, 
waren doch bei Kriegsende überhaupt nur 45 deutsche Tanks vorhanden. 
Bei Villers-Bretonneux kamen sogenannte ^7V-wagen zur Anwendung. Sie kamen 
gut vorwärts und stießen schließlich auch aus englische Tanks. Es kam zum Kampf 
zwischen drei deutschen und drei englischen Sturmwagen. Zwei Briten wurden zu¬ 
sammengeschossen, der dritte wehrte sich mit Erfolg. Er machte einen deutschen 
lvagen kampfunfähig, erlag dann aber selbst einem Feldgeschütz. 
Immer mehr Tanks, immer mehr Verluste 
während der Angriffe bei Soissons vom 18. bis 23. Iuli 1918 haben die Alliierten 
bei stärkstem Tankeinsatz einfach furchtbare Verluste. Am 18. Juli werden auf engem 
Abschnitt 103 Tanks losgelassen, 62 davon brechen im Feuer zusammen, am nächsten 
Tag dasselbe Bild: 91 Tanks gehen in Front, nur 41 kehren zurück. Über den 
Erfolg deutscher Abwehr schreibt der französische Berichterstatter: „Raum hat die 
Sektion den feindlichen Grabenrand überschritten, als sie innerhalb weniger Sekunden 
durch ein einziges Geschütz auf 150 m vernichtet wird. Vas Geschütz steht an einer 
waldecke. Alle fünf Tanks, die vollständig ausbrannten, standen im Umkreis von 
60 m, die toten Mannschaften im Innern, wie wenn sie von einer Feuerwoge augen¬ 
blicklich getötet worden wären." 
Ist es verwunderlich, daß die Franzosen sich mehr und mehr Witz kauften, ihre 
kostbaren „Thars" nicht „en petits paquets“ einzusetzen!
	        
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