Volltext: Was wir vom Weltkrieg nicht wissen

Aus den Geheimnissen des U-Boot-Krieges 
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Werk gesetzt. Noch im Dezember 1917 wurden 30 große und 90 kleine U-Boote ver¬ 
geben und bis zum Juni 1918 weitere 64 große und 156 kleine Boote. Eine Unzahl 
bisher nicht mit U-Boot-Lau befaßter Werften wurde zu diesem herangezogen. So 
kam es, daß beim Ausbruch der Revolution 440 Boote im Vau waren, darunter 
137 große und größte, eine große, ganz neue Bestellung von 330 Booten — darunter 
117 große — war im September-Vktober 1918 noch veranlaßt worden. Für diese 
Bestellung war mit dem Großindustriellen Hugo Stinnes in Verbindung getreten 
worden. Die führenden Männer der gesamten für den U-Boot-Lau in Frage kom¬ 
menden deutschen Industrie waren in Berlin bzw. Köln versammelt worden, um die 
zweckmäßigste Verteilung der einzelnen Leistungen vorzunehmen,- vor allem wurde 
dabei festgestellt, wieviel Arbeit die Vinnenlandindustrie den Werften, die durch¬ 
gängig überlastet waren, abnehmen konnte. AIs so für November 1918 die Abliefe¬ 
rung von 30 neuen U-Booten von der U-Loot-Abnahmekommission für die Front 
sichergestellt war, konnte der Chef des U-Boot-Amts sich zugute halten, das Erreich¬ 
bare erreicht zu haben. 
U-Loot-Kreuzeroperationen 
Oer September 1917 brachte die Eröffnung der U-Boot-Kreuzeroperationen, 
die bedeutungsvoll genug waren, um auch in dieser knappen Schilderung erwähnt 
zu werden. Sie wurden eröffnet durch die Zährten des Kapitänleutnants Meusel 
mit „U 152" und Korvettenkapitän Kophamel mit „U 151", früheren Handels¬ 
U-Booten h, die beide über drei Monate dauerten und im Gebiet des Atlantischen 
Gzeans bis zu den Azoren Ergebnisse von 30000 bzw. 45000 1 machten. Diese 
U-Boot-Kreuzerfahrten wurden vom Admiralstab zunächst unmittelbar geleitet. Sie 
waren besonders aussichtsvoll, weil sie in Gebiete geringerer Abwehr getragen 
werden konnten. Eine besonders erfolgreiche Fahrt der ftüheren Handels-U-Boote 
war die von Korvettenkapitän Eckelmann (14. Januar bis 4. Mai 1918) mit „11155" 
nach dem Sperrgebiet der Azoren und westlich Gibraltar mit einem Ergebnis von 
ca. 500001, eine weitere die von „11152" (Kapitänleutnant Kolbe, 23. Dezember 1917 
bis 19. April 1918) nach der portugiesischen und aftikanischen Küste und den Kana¬ 
rischen Inseln mit einem Ergebnis von ca. 30000 t. von den eigentlichen U-Loot- 
Kreuzern kamen bis zum Ausbruch der Revolution leider nur noch zwei („11139" 
und „11140") zum Tragens. „11140" war unter Korvettenkapitän Kophamel vom 
2. Juli bis 20. September 1918 nach der Küste von Nordamerika unterwegs. Das 
Ergebnis waren ca. 30000 t. Sowohl „11139" wie „11140" wurden auf diesen ersten 
h „U 152" war das frühere Handels-U-Boot „Deutschland", das unter Führung des Kapitäns 
König vom Nordd. Ooyö eine zweimalige handelsfahrt nach den USA. durchgeführt hatte. 
auf seiner erster hinfahrt nach Amerika verloren- 
beim Tauchen, da irgendeine feindliche Kenntnis 
Das Handels-U-Loot Bremen war gleich 
gegangen. Offenbar durch eine Störung 
seiner Vernichtung nicht vorliegt. 
2) Angaben über einen U-Loot-Kreuzer: 
Deplacement /■ 
„ ✓ 
Länge 
Breite 
Tiefgang 
Naschinenleistung/* (Diesel) 
.. ✓ (elektr.) 
2150 t, 
2800 t, 
97,50 m, 
9,02 m, 
5,34 m, 
2 x 3000 PSe. 
2 x 1300 PSe. 
18 Knoten, 
8,5 „ 
2 x 15-cm-Kan. 
einschl. Bereitschaftsmunition 500, 
4, 
2. 
Gesamtzahl der Torpedos 23, 
Besatzung 85. 
Geschwindigkeit / 
„ x- 
Geschütze 
Schutzzahl 
Bugrohre 
heckrohre
	        
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