Volltext: Was wir vom Weltkrieg nicht wissen

Aus den Geheimnissen des U-Boot-^rieges 
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Vor die Vrknegs (Scapa Flow), den Firth ofMorag, den Firth of Forth, den humber 
waren die Boote zu diesem Zweck genau verteilt, lvartepositionen an anderen wich¬ 
tigen strategischen Punkten der Nordsee, so bei Terschelling Feuerschiff, waren vor¬ 
gesehen, die Flandernboote sollten entsprechende Stellungen in den hoofden und vor 
der Themse beziehen. Es war ein großzügiger, sorgfältig ausgearbeiteter Plan. Ihm 
zufolge begann alsbald das Auslaufen der Boote. 
„U 74" ging am 13. Mai zur Minenunternehmung nach dem Firth of Förth- es 
hatte die Aufgabe, eine Sperre auf den Nursen von Laß Rock nach Osten und Süd¬ 
osten zu werfen. Am 16. Mai gingen „U 24", „U 32", „U 63" und „U 70" in See. 
Am 17. Mai „U 43", „U 44" und „U 52" und zwar zunächst in ihre Aufklärungs¬ 
stellungen in der nördlichen Nordsee. 
Am 20. Mai lief „U 47" aus; es hatte die Aufgabe, eine letzte eingehende Auf¬ 
klärung von Sunderland für unsere Flotte vorzunehmen bezüglich Minenfreiheit des 
Anmarschweges, Brennen der Feuer, Handelsverkehr usw. Nach Meldung des Er¬ 
gebnisses sollte das Boot seine Wartestellung vor Rinnaird-Head einnehmen. 
„UB 21" und „UB 22" gingen am 21. Mai nach dem humber, „UB 27" nach 
dem Zirth of Forth, um dort innerhalb Mag-Zsland eine Wartestellung gegen Rriegs- 
schiffe einzunehmen, „U 72" nach dem Morag-Forth, um dort auf dem Rurs Stot- 
field head nach Rinnaird head eine Minensperre zu werfen. 
Am 22. Mai gingen „U 46" und „U 67" auf ihre Wartestellungen nach Terschel¬ 
ling Bank. Diese beiden Boote hatten 8 Tage lang andauernde Scharmützel mit 
feindlichen U-Booten, denen ebenfalls Terschelling Feuerschiff auf ihrem Weg nach 
der Deutschen Bucht zur Ansteuerung diente. Auch Zerstörer und sonstige schnelle 
Fahrzeuge wurden öfters von ihnen gesichtet. Die personelle und materielle Be¬ 
anspruchung dieser beiden Boote war besonders hoch. 
Am 23. Mai, 2 Uhr vormittags, meldete „U 47" dem Hochseechef das Ergebnis 
seiner Aufklärung vor Sunderland in dem Sinne, daß irgendwelche Bedenken gegen 
Ansteuerung dieses Rüstenpunktes durch die Flotte nicht vorlägen. Diese günstige 
Lage vermochte Admiral Scheer indes nicht auszunutzen, da sich bis zum 30. Mai für 
Luftschiffaufklärung geeignetes Wetter nicht einstellte. Ohne diese Luftschiffsicherung 
den Vorstoß an die englische Rüste zu machen, hielt Admiral Scheer nicht für richtig. 
Bis zum 30. Mai wartete er noch ab, ob der Wettergott ihm noch günstig sein werde; 
dann war es höchste Zeit, mit der Flotte etwas zu unternehmen, wenn man das 
Ausliegen der U-Boote überhaupt noch ausnutzen wollte. So wurde denn an diesem 
Tage beschlossen, anstatt nach der englischen Rüste nach Norden — dem Skagerrak 
hin — auszulaufen, wo, unterstützt durch das Eros, die leichten Streitkräste Handels¬ 
krieg führen sollten. 
Noch sind einige bis zu diesem Termin eingetretene Ereignisse nachzuholen. 
Am 28. Mai meldete sich „0 72" auf dem Rückmarsch. Wegen Havarie an der 
Brennstoffpumpe der Glmaschinen hatte es die Aufgabe, im Morag-Firth Minen zu 
werfen, nicht ausführen können. 
Am 29. Mai kam „UB 27" von seiner Unternehmung nach dem Firth of Forth 
zurück. Es hatte, unter Wasser fahrend, Einblick in die Rirkaldgbucht und bis Jnch- 
keith gehabt, dort keine Rriegsschiffe gesichtet, dagegen am 24. Mai bei North Earr 
Feuerschiff vier ältere Panzerkreuzer und Zerstörer angetroffen; das Boot hatte drei¬ 
mal im Anzeigenetz gesessen; die Lackbordschraube war unklar.
	        
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