221
Aus den Geheimnissen des U-Boot-^rieges
die englischen Linienschiffe „Triumph" und „Majestic" wurden noch folgende Kriegs-
schiffsversenkungen erzielt:
Am 10. Juni 1915 das italienische U-Boot „Medusa".
Am 7. Juli 1915 der italienische Panzerkreuzer „Amalfi". Beide durch eins der
kleinen B-Loote unter Oberleutnant zur See v. Heimburg.
Am 5. November 1915 das englische U-Boot „E 20" durch „UB 14" — Ober¬
leutnant zur See v. Heimburg — im Marmarameer. Am 8. Februar 1916 der fran¬
zösische Panzerkreuzer „Admiral Eharner" durch „U 21" — hersing — vor der
syrischen Küste.
Am 29. Februar 1916 der englische Geleitkreuzer „primula" östlich Malta durch
„U 35", Kapitänleutnant v. Arnauld.
Am 28. April 1916 das englische Linienschiff „Russell", die Sloop „Nasturtium"
und die bewaffnete Jacht „Aegusa" auf Minen vor Valetta (Malta), die am Tage
vorher von „0 73" — Kapitänleutnant Siehs — gelegt waren. Am 27. Dezember
1916 querab Kap Maleas das französische Linienschiff „Gaulois" trotz Sicherung
durch Zischdampfer und Kleinen Kreuzer durch „UB 47" — Kapitänleutnant Stein¬
bauer. Am 9. Januar 1917 das englische Linienschiff „Tornwallis" östlich Malta
durch „U 32" — Kapitänleutnant Hartwig. Am 19. Mär; 1917 das französische Linien¬
schiff „Danton" durch „U 64" — Kapitänleutnant Morath. Am 14. Dezember 1917 der
französische Panzerkreuzer „Thateaurenault" durch „UL 38" — Oberleutnant zur See
wendlandt, wobei dieses Boot seinen Untergang fand. Außerdem ca. % Dutzend
kleinere Kriegs- und Geleitfahrzeuge.
Auf dem Wege nach dem Mittelmeer über die Kanarischen Inseln versenkte
Kapitänleutnant Hans Walther am 26. November 1916 das französische Linienschiff
„Suffren" unweit der spanischen Küste und auf dem durch den Zusammenbruch
Österreichs erzwungenen Rückmarsch der Mittelmeerboote nach Deutschland versenkte
noch am 9. November 1918 „UB 50" unter Oberleutnant zur See Kukat das eng¬
lische Linienschiff „Britannia" auf der höhe von Kap Trafalgar. Ts war die letzte
Kriegstat zur See im Weltkriege, vollbracht von der Waffe, die den Zusammen¬
bruch unserer übrigen Streitmacht zur See in so glänzender Weise überdauerte. Zirka
ein Dutzend kleinerer Kriegsfahrzeuge, die während des Krieges im Mittelmeer
versenkt wurden, gestattet der Raum dieser Schilderung nicht aufzuführen. 10 — teils
große, teils kleine — Boote mußten bei der Räumung von pola und Tattaro gesprengt
werden, weil sie nicht mehr rechtzeitig hatten fahrbereit gemacht werden können.
Weitere Schilderung der U-Boot-Blockade um England
jWir kehren nun zu den heimischen Kriegsschauplätzen zurück, die wir zur Zeit der
Entsendung von „0 21" ins Mittelmeer im April 1915 verließen.
Die Zeit der „U-Boot-BIockade" bis zum Oktober 1915 zeitigte eine Menge großer
Leistungen, allerdings auch manch herben Verlust. So sollte es Weddigen nicht ver¬
gönnt sein, mehr als eine Fahrt im Handelskrieg durchzuführen. Anfang März 1915
war er mit „U 29" von der Ems durch die Voverstraße ausgelaufen. Ostende hatte
er für kurze Zeit aufgesucht. Bald berichteten englische Zeitungen von bedeutenden
Erfolgen Weddigens im Handelskrieg — dann großes Schweigen. Die Legende wob
alle mögliche Kunde, wie er zu Fall gebracht worden fei; man vermutete feindliche
Hinterlist und Mißbrauch der neutralen Flagge. Später kamen Nachrichten, „U 29"