Volltext: Unteilbar und untrennbar (1,1919)

602 Feldzug 1914 gegen Serbien und Montenegro. 
blieben am 18. alle Versuche der 36.Division vergeblich, sich Rücken und hinter dem auf 10 Meter Breite angeschwollenen 
des Überganges bei Zupanjac zu bemächtigen. In befestigten Ljig oberhalb Prnjavor. Die 21.Landwehrdivision bei Laza- 
Stellungen standen etwa 4 serbische Regimenter gegenüber.' revac vermochte die zur Unterstützung des Angriffes unbedingt 
Von der 42. Honvöddivision griff die iz. Jnfanteriebrigade nötigen Geschütze nur sehr langsam über die Kolubara nach- 
GM. Stracker, südlich ausholend, über Dudovica ein, zuziehen, da sie bis über die Achsen im Morast einsanken: 
doch fand auch sie die jenseitigen Höhen stark besetzt. oie Munition begann vielfach zu mangeln. Die Truppen 
Alle Anzeichen wiesen darauf hin, daß an der Kolubara litten beispiellos und waren ihrer Trains, die weit hinten 
von Lazarevac aufwärts und am Ljig mindestens drei serbische hilflos stecken geblieben waren, beraubt. Es konnte ihnen 
Divisionen, also nicht nur schwache Nachhuten kämpften, aber keine Erholung gegönnt werben, weil der Kampf bei 
Überdies stellten die Aufklärungsabteilungen der 6. Armee Lazarevac und am Ljig mit unverminderter Heftigkeit tage- 
fest, daß die Serben keineswegs auf die Wasserscheide zwischen lang weiterging, ohne trotz großer Verluste einen nennens-- 
Kolubara und westlicher Morava zurückgegangen waren, son- werten Erfolg zu bringen. Am 20. bemächtigte sich der rechte 
dern auf den Höhen zwischen Mionica und BreZgje Zurüstuu- Flügel des XIII. Korps der Höhen Milovac, vermochte 
gen zur Verteidigung trafen. Selbst in der Flanke der Angriffs-- aber auch nicht den Übergang beim Orte Ljig und bei Moravci 
gruppe am Ljig auf Höhe Milovac standen serbische Truppen, zu erzwingen. Am 21. gelang es wohl einigen Abteilungen, 
die Streifabteilungen vorgesendet hatten. Allerdings bestä- bei Dudovica das rechte Ufer zu gewinnen, doch gerieten sie in 
tigten deren Zusammenstöße mit den Auskläruugsdetachements so überwältigendes Artilleriefeuer, daß der Rückzug angeordnet 
die gesunkene Moral der serbischen Truppen. So streckten west- werden mußte. 
lich Milovac auf Höhe 258 (Mramor) 400 Serben mit 5 Ossi- Mittlerweile hatte sich das XV. Korps in Bewegung 
zieren nach kurzem Kampf mit einem gleichstarken Detachement gesetzt, um dem xill. zu helfen. Seine Retablieruug war 
die Waffen und gaben beträchtliche Vorräte preis, bei Grn. trotz des dreitägigen Stillstandes bei Valjevo wenig fort- 
Toplica wurden am selben 18. November 540 Mann geschritten, weil weder Verpflegung noch Munition während 
gefangen. Am folgenden Tage brachte eine Aufkläruugs- dieser Zeit in ausreichendem Maße nachkommen konnten. Ehe 
abteilung der 42. HonvÄdivision, die gegen die Höhe Bacino- es sich am Ljig fühlbar machen konnte, mußte es die Serben 
vac streifte, gar 1000 Gefangene ein. — wie sich alsbald herausstellte, die beiden Donaudivisionen 
Am 19. wandte sich deshalb die 42. Honv^ddivision gegen I. und II. — aus ihren befestigten Stellungen auf dem Rücken 
die Höhe Milovac, um die Flanke zu decken; das xv. Korps zwischen Brezgje und oberem Ljig vertreiben. Hiezu rückte 
sandte die 1. Division auf Höhe Eerovo brdo südwestlich die 48. Division am 20. über Grn. Toplica gegen die Höhen 
Mionica, damit dem Feinde das Festsetzen in dieser Gegend Bacinovac—Mednik frontal vor, die i.in die westliche Flanke 
verleidet werde. Das Vi II. Korps leitete einen energischen über die Höhen Klik und Ruda. Die 40. Honvöddivision 
Angriff ein, den die 7. Division und das XIII. Korps mit bildete die Reserve bei Grn. Toplica. Der Kampf war auch 
Artilleriefeuer kräftigst unterstützten, letzteres überdies auch hier recht schwer. Erst am 21. abends trat mit der Eroberung 
durch den Angriff der 36.Division. Die Gruppe Obst. v. der Höhe Ruda durch die 1. Division (7. und 9. Gebirgsbri- 
L u x a r d 0 gelangte unter schweren Verlusten über den Ljig gade), wobei nebst 300 Serben zwei Geschütze erbeutet wurden, 
und setzte sich am Hang der jenseitigen Höhen fest. Die Ver- ein Umschwung ein. Verstärkt durch die 80. Brigade erstürmte 
teidiger des Vrace brdo, dadurch in der Flanke gefaßt, erlagen die 48. Division am 22. den Rücken Bacinovac—Mednik und 
dem Ansturm von 6 Bataillonen der 9. Division, wobei konnte sich nun endlich zur Unterstützung des Xill. Korps 
sich 2 Offiziere und 257 Mann gefangen geben mußten. Die gegen den Ljig wenden. Noch am 22. gingen die 79. Jnfan- 
Eroberung der Höhe erwies sich aber keineswegs als ent- terie- und \Gebirgsbrigade gegen den Abschnitt.Ljig— 
scheidend. Unerschüttert standen die Serben in ihren Haupt- Moravci voraus. Die 1. Division hatte den vou'Ruda 
stelluugen auf dem von der Eovka östlich über Vis ziehenden geworfenen Feind verfolgt, der sich auf demAnstieg zur^Höhe 
Äljak, nordöstlich Pla- 
ninica, auf dem Rücken 
Eugulj, erneuert zum 
Kampfe stellte. Die kom- 
binierte Division des 
xvi. Korps, die am 21. 
in die Gegend südlich 
Bre^gje gerückt war, um 
unterstützend in den 
Kampf des XV. Korps 
einzugreifen, fand ihre 
weitere Vorrückung am 
22. durch starken Feind 
auf Maljen gesperrt. 
Gleichzeitig mit der kom- 
binierten waren auch die 
beiden anderen Divisio- 
nen des xvi. Korps in 
Marsch gesetzt worden. 
Die 50. gelangte am 21. 
unter unsäglichen^Müh¬ 
seligkeiten spät abends 
Von den Serbe« gesprengte Brücke über die Kolubara bei Slovac.
	        
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