Volltext: Unteilbar und untrennbar (1,1919)

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Feldzug 1914 gegen Serbien und Montenegro. 
kamen, um 3 Uhr früh die Höhe Beljevina. Mit Zähigkeit 
hielten aber die Serben den östlich davon gelegenen Jalovik 
fest, wo sie über zahlreiche Artillerie verfügten. Auch die 
Höhe Brezak östlich Pecka war stark besetzt und mit 4 Schanzen 
befestigt. Dem Zusammenwirken der 50. Division und der 
8. Gebirgsbrigade gelang es schließlich, auch diesen Widerstand 
zu brechen. Nun konnte das Gros der 18. Division, das bisher 
durch das Flankenfeuer der Artillerie auf Jalovik sehr behin- 
dert war, ostwärts Raum gewinnen. Die 13. Gebirgsbrigade 
eroberte den Rücken der Höhe Suvodo, die 8. Dragodo. Die 
5. versuchte von Ramne auf der Rückenlinie gegen die Straße 
Rogakica—Valjevo vorzudringen, 
fand aber den Borovnjak so stark 
verschanzt, daß der dort festgesetzte 
Feind gleichsam in einer Bastion 
stand. Dagegen entschied ihre gegen 
Zapolje abgezweigte Seitenkolonne 
den langwährenden Kampf der 4. Ge- 
birgsbrigade. Noch kurz nach Mitter- 
nacht hatten die Serben durch einen 
Ansturm auf den rechten Flügel der 
Gruppe im felsigen Sattel den Sieg 
zu erringen versucht, waren aber blutig 
abgewiesen worden. Nach Eingreifen 
der Abteilung der 5. Gebirgsbrigade 
in ihren Rücken mußten sie ihre Stel- 
lung räumen und gegen die Straße 
weichen, vor welcher sie sich zu neuem 
Widerstande setzten. 
Daß dem gegen Valjevo vor-- 
drängenden xvi. Korps jeder Schritt 
vom Feinde streitig gemacht wurde, 
erklärte sich aus der von den Fliegern 
festgestellten Lage der Serben. Große 
Trainkolonnen, untermischt mit Ar-- 
tillerie und den mit ihren Wagen das 
geräumte Gebiet verlassenden Flücht¬ 
lingen, bedeckten in zwei und drei 
Reihen alle nach Koceljeva und Val- 
jevo führenden Straßen und Feld-- 
wege. Bei beiden Orten und auch 
schon bei Kamenica stopften sich diese 
FuhrwerksMassen zu schier unentwirr-- 
baren Knäueln zusammen. 
Am 12. trat nach langer Pause 
endlich wieder schönes Wetter ein. Die 
Freude war aber nur von kurzer mB M„ 
Dauer, da sich abends der treue Be* ^auI -Jttn^lc (Sturm), 
gleiter der Verfolgung, der Regen, abermals einstellte.. Die 
Sonne vermochte während der Spanne eines Tages das 
Gelände nicht zu trocknen, abseits der Wege blieb das Fort; 
kommen auch weiterhin äußerst anstrengend und mühselig, 
die Kommunikationen aber waren infolge der starken In-- 
anspruchuahme grundlos. Diese widrigen Verhältnisse 
schränkten trotz Anspannung aller Kräfte den Raumgewinn 
am 12. und 13. November beträchtlich ein. 
Die Kolonnen der 5. Armee hatten mehrfache Zusammen-- 
stöße mit serbischen Nachhuten, machten viele Gefangene und 
erbeuteten auch ein Geschütz. Das kombinierte Korps erreichte 
mit der 29. Division auf der Straße nach Banjani, Suvoselo, 
mit der 7. westlich davon Krnic. Der Feind zog vor ihm teils 
gegen Obrenovac, teils gegen Ub ab. Die 29. Diviston wandte 
sich daher am 13. gegen Osten, um über Beljiu die untere 
Kolubara zu erreichen. Die 104. Landsturmbrigade folgte dem 
Detachement Obst. H 0 f s a ß, das im Vorrücken längs der 
Save Möe stark besetzt gefunden hatte. Der Ort wurde am 
13. erstürmt, die 29. Division gelangte unter unendlichen 
Beschwerden auf die Höhen östlich Beljin, die 7. nach Banjani, 
nur ihre Vorhut ein Stück über den Ort hinaus nach Vrelo. 
Das vi ii. Korps schob sich beiderseits der Straße Gabac 
—Koceljeva am 12. bis an die verschanzten Höhen Gomile 
und Stolice bei Draginje heran, wo nach den Fliegermeldun- 
gen Widerstand erwartet wurde. Der Feind war aber, durch 
das xv. Korps in derIlanke bedroht, bereits abgezogen. Am 
13. gelangte die 21. Landwehrdivision 
auf die Höhen Umka und Debelo brdo 
westlich Banjani. Jenseits der Tam- 
nava bei Zukve war ein großes Lager 
von Truppen und Trains sichtbar, 
das von der Artillerie überraschend 
unter Feuer genommen wurde. Der 
Feind enteilte in wilder Flucht süd-- 
wärts hinter die Höhe Kamenik. Eine 
Verfolgung fand nicht statt, da das 
Korps dadurch aus seiner Vormarsch- 
richtung gegen Ub herausgekommen 
und noch mehr als bisher im Ver-- 
hältnis zum kombinierten Korps 
zurückgeblieben wäre. Die 9. Division, 
die meist querfeldein marschieren 
mußte, kam äußerst langsam vor- 
wärts und verbrachte die Nacht ziem- 
lich weit nördlich Koceljeva 
Die 6. Armee erreichte mit ihrem 
Nordflügel am 12. ohne Kampf die 
Höhen westlich der Straße Sabac— 
Kamenica (xiii. Korps Stolice— 
Odßino brdo, xv. Vk. Belege und den 
von dort westlich des Erna-Baches 
südwärts streichenden Rücken), am 13. 
die Linie Koceljeva—Kamenica. Hier 
standen die Truppen vor einem offen- 
bar sehr starken Feinde. Die Vor- 
truppen der in den Raum beider- 
seits Oglagjeuovac gelangten 40. und 
48. Division traten mit den auf Höhe 
Jautina zu energischer Gegenwehr 
vorbereiteten Serben ins Gefecht, die 
I. Division mußte sich Osladiö er- 
kämpfen und die 7. Gebirgsbrigade 
gegen Kamenica abzweigen, wo die 
kombinierte Division feiti2.in heftigem Kampf stand. Sie hatte 
den Feind auf Jolina breza in guter Stellung gefunden. Der 
um u Uhr vormittags eingeleitete Angriff brachte zwar bis 
2 Uhr nachmittags die vorgelagerte Kuppe Brezova glava in 
den Besitz der Division, doch hielt die Hauptstellung stand und 
der Versuch, am 13. mit nördlicher Umfassung Kamenica zu 
erreichen, stieß auf Höhe Radija südwestlich des Ortes auf 
eine serbische Stellung. Um 2 Uhr nachmittags fiel endlich 
Jolina breza und auch Radija wurde nach Eingreifen der 
7. Gebirgsbrigade genommen. Die Serben gingen fluchtartig 
zurück, fanden aber südöstlich Kamenica, hinter dem gleich- 
namigen Bach, eine neue Stellung, wo sie sich abermals zur 
Verteidigung einrichteten. 
Nicht minder hartem Widerstande begegnete das Gros des 
xvi. Korps an diesen beiden Tagen. Der Feind, den die
	        
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