Volltext: Unteilbar und untrennbar (1,1919)

Erste Offensive gegen Valjevo. 
matsscholle verteidigen^ 
den,kriegsgeübten und alle 
Vorteile des Stellnngs- 
krieges trefflich ausnützen- 
den regulären Feinde, 
sondern auch mit allen 
Tücken einer fanatisierten 
Bevölkerung kämpfen, de- 
ren aus dem Hinterhalt 
geführten Anschlägen viele 
Offiziere und Soldaten 
zum Opfer fielen. Doch 
allen Widrigkeiten zum 
Trotz flocht eine ganze 
Reihe von Truppeukör- 
pern neue Ruhmesblätter 
in ihre Geschichte, voll- 
brachten Mann und Offi- 
ziere vorbildliche Leist- 
ungen an Tapferkeit und 
Heldenmut. Mochte sich 
zur geschickten und zähen 
Verteidigung der serbi- 
schen Infanterie auch die 
Unterstützung einer ganz 
vorzüglichen Artillerie ge- 
feilen, so vermochten alle Verluste und Opfer die Angriffslust 
nicht zu hemmen. Zahlreiche sehr starke Stellungen wurden 
erstürmt, dem Feinde schwerer Abbruch getan, doch natnr- 
gemäß um hohen Preis. Die Verluste waren sehr groß, Unter- 
offiziere befehligten schließlich die meisten der im Gefechtsstand 
sehr gesunkenen Kompagnien, Subalternoffiziere die Batail- 
lone. Die Serben aber brachten allgemach eine Streitkraft von 
mindestens 90000 Mann auf das Kampffeld, um ivooo mehr, 
als die 5. Armee überhaupt über die Drina herangeführt hatte. 
Recht schwer gestaltete sich das Abbrechen des Gefechtes 
bei Gabac, das am 20. begann. Gedeckt durch die 29. und 
halbe 7. Jnfanterietruppendivision, welche die Stadt ver- 
teidigten, ging das IV. Korps bei Klenak über die Save 
zurück. Wie eine Sturmflut warfen sich die Serben auf die 
Verteidiger, immer neue Massen heranziehend und Sturm 
auf Sturm wiederholend. Ihre Anstrengungen blieben ver- 
geblich, in Gegenstößen machten sich die Verteidiger immer 
Kriegsbrücke zwischen Sabac und Klenak; ein Dampfer wird durchgelassen. 
wieder Luft und trotzten dem mächtigen Artilleüefcuer, mit 
dem die Serben die Stadt überschütteten. Allmählich zum 
Trümmerhaufen werdend, verlor sie jeglichen Wert als Stütz- 
punkt und es trat nun die schwere Aufgabe an die Führung 
heran, angesichts des unmittelbar gegenüberstehenden, jeder- 
zeit sprungbereiten Feindes, den Rückzug über die Save 
durchzuführen. 
Wieder führte GdK. v. Te r s z t y än s z k y sein Iv. Korps 
zum Angriff vor, um durch einen Vorstoß am 2z. günstigere 
Bedingungen für das Überschreiten des Flusses zu schaffen. 
Die Serben wurden soweit zurückgedrängt, daß in der Nacht 
zum 24. Gabac geräumt werden konnte, ohne die Nachhut 
der Vernichtung auszusetzen. Unmittelbar darauf begann 
die Einwaggonierung des IV. Korps, das auf den nördlichen 
Kriegsschauplatz abrollte. Die 29. Jnfanterietruppendivision 
wurde dagegen auf dem südlichen Kriegsschauplatze zur 
Deckung des Abschnittes an der Save belassen. 
Vorstoß der 6. Armee üb< 
(12. bis : 
Gleichzeitig mit dem Drinaübergang der 5. Armee begann 
der Vormarsch der 6. Armee gegen die obere Drina, um 
von dort mit der allgemeinen Richtung auf Uice in Feindes- 
land einzufallen. 
Das XVI. Korps drang über Foca und GoraZde gegen 
den ehemaligen SandZak Novi Pazar vor, säuberte in zahl- 
reichen Gefechten, namentlich bei Cajnike, das Grenzgebiet 
von montenegrinischen und serbischen Abteilungen, die über 
den Metalka-Sattel und bei Eelebiö eingebrochen waren, und 
erreichte am 18. August mit den Vortruppen bei Rudo—Uvac 
den unteren Lim. Die 8. Gebirgsbrigade GM. v. A n d r i a n 
rückte nach schweren Kämpfen bei Eelebiö über Plevlje (19. Au- 
gust) und Prijepolje am 22. bis Nova VaroS vor. 
Das XV. Korps schob sich inzwischen gegen MZegrad heran, 
! den Lim und die Drina. 
!. August.) 
da das Auftreten starker serbischer Kräfte in diesem Räume die 
Gegenwirkung des ganzen Korps erforderte. Am 16. August 
unternahmen die Serben sogar einen konzentrischen Vorstoß 
gegen die Stadt, wurden aber von der 1. Division, 7. und 
9. Gebirgsbrigade, die sich ihr brückenkopfartig vorgelegt 
hatte, abgewiesen. Auch ein gleichzeitiger Versuch, sich des 
Überganges bei Staribrod zu bemächtigen, wurde durch 
die eben rechtzeitig anlangende 10. Gebirgsbrigade Obst, 
v. Droffa vereitelt, die am folgenden Tage den Feind 
auch von der Höhe südöstlich des Ortes (kleiner Panos) ver- 
trieb. Die andere Brigade der 48. Division, 12. Gebirgsbrigade 
unter Führung des Divisionärs FML. Rtr. v. Eisler, 
kämpfte zwischen n- und 14. südlich Srebrenica mit stärkeren 
serbischen Banden, überschritt am 15. bei Ljnbovija die Drina
	        
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