Volltext: Unteilbar und untrennbar (1,1919)

Zweiter russischer Einbruch in Nordüngarn. 
Freiherr v. Karg am 15. das Gros der z8. Honvod- 
Infanterietruppendivision zum Gegenangriff an. Wiewohl 
dieser Vorstoß von Erfolg begleitet war, mußte die Gruppe 
wegen eines übermächtigen Angriffes am 17. vom Uzsoker 
Paß auf die nächsten Höhen beiderseits des Ung-Tales 
zurückgehen. Infolge des Zurücknehmens der Gruppe 
FML. Freiherr v. Karg ging auch der linke Flügel der 
Armeegruppe GdK. Frhr. v. P fl a n z e r - B a l t i n (Gruppe 
FML. H 0 f m a n n) in die Hauptstellung auf den Kar- 
pathen-Kamm zurück, sandte aber eine Brigade zur Unter- 
stützuug der Nachbargruppe ab, die nun ain 20.die Offensive 
gegen den Uzsok--Paß aufnehmen konnte. 
Die Gruppe FML.v.Krautwald hatte am 15.abends 
unter Nachhutgefechte» die vorbereitete Stellung auf der 
Paßhöhe südlich Cisna erreicht, die vom 16. bis 20. von starker 
russischer Infanterie (12. sibirische Schützendivision) berannt 
wurde. Nach wechselvollen, hin- und herwogenden Kämpfen 
entschloß sich FML. 
von K r a u t w a l d, 
um eine aussichtslose 
Fortsetzung des uu- 
gleichen Gefechtes zu 
vermeiden,zum schritt- 
weisenAusweicheu ge- 
gen Homonna. 
Das vii. Korps, 
welches ami4.abends, 
ohne wesentliche Stö- 
rung, die befohlene 
Stellung am Beskid-- 
Paß erreichte, wurde 
seit 1?. abends Haupt- 
sächlich an der Chaus¬ 
see über Komancza— 
Radoszyce angegrift 
fen. Es beschränkte 
sich diesen Angriffen 
gegenüber nicht auf 
die bloße Abwehr, 
sondern schritt selbst 
znmGegenangriff,der 
auf den Höhen beider-- 
seits der Straße W. H. Beskid—Radoszyce langsam Fort- 
schritte machte, während der Feind den rechten Flügel arg 
bedrängte, aber ihn erst am 20. und nur vorübergehend durch- 
brechen konnte, da ihn ein Gegenangriff sofort zurückwarf, 
so daß das Korps an diesem Tage seine frühere Stellung in 
diesem Teile das Gefechtsfeldes behaupten konnte. Auch den 
Nordflügel des Korps griffen die Russen an. Zur Unterstützung 
des VII. Korps in diesem schweren Kampfe wurde ihm am 
17. die 28. Jnfanterietruppendiviston des vorläufig noch nicht 
angegriffenen in. Korps zur Verfügung gestellt, worauf 
diese Division am Nordflügel über die Waldkuppen zum 
Gegenangriff angesetzt wurde. Nach sehr schwierigem Auft 
stiege gewann sie bis 21. wohl in der Richtung Komancza 
Raum, konnte jedoch an diesem Tage infolge überlegenen 
Gegenangriffes einer russischen Infanteriedivision aus nörd-- 
licher Richtung nicht durchdringen, mußte vielmehr auf die 
Kammhöhen zurückgenommen werden. Auch der rechte Flügel 
des vii. Korps — hart bedrängt — ging in eine zweite 
Stellung zurück. 
Während dieser Kämpfe am Beskid--Paß hatte das rufsi- 
sche XII. Korps sich aus dem Raum Krosuo—Sanok näher 
an den Dukla-Paß, die Stellungen des k. u. k. III. Korps, 
herangeschoben und griff die 22. Landwehr-Jnfanterietruppen-- 
division am 21. über Jasliska an. GdJ. v. B 0 r 0 evic, 
seit 17. nach Anstritt des xi. Korps aus dem Verbände 
der Z. Armee der Sorge um den Schutz Westgaliziens ent- 
hoben, faßte den Entschluß, das Vordringen der Russen über 
die Karpathen durch einen flankierenden Vorstoß des bisher 
unbelästigt gebliebenen Mestflügels (IX. Korps) zum Stehen 
zn bringen. Das IX. Korps gruppierte sich am 21. nördlich 
und südlich Krempna in der Richtung Hyrowa (? Kilometer 
südwestlich Dnkla) unter Sicherung gegen Zmigröd. Dieser 
Angriff, der im Wesen von der 26. Landwehr-Jufanterie- 
truppendivision geführt wurde, kam am 22. nur langsam 
vorwärts und konnte keinen Erfolg erzielen, wiewohl sich auch 
der linke Flügel der 6. Jnfanterietruppendivision angeschlossen 
hatte. Der Rest der 6. Jnfanterietruppendivision war auf 
der ganzen Front gleich der 22. Landwehr-Jnfanterietruppen- 
division von beben-- 
tender Überlegenheit 
angegriffen worden. 
diesen Ver- 
Hältnissen schien es 
nicht zweckmäßig, den 
Angriffdesl X.Korps 
fortzusetzen, da auch 
den übrigen Tei- 
len der Armeefront 
das Halten der Stel* 
lnngen fraglich ge¬ 
worden war. GdJ. 
v. B 0 r 0 e v i c nahm 
deshalb am 23.das 
IX. Korps in die 
früheren Stellungen 
zurück und wies das 
und VII. Korps 
an, falls ein Halten 
der Stellungen nicht 
mehr möglich, auf 
das rechte Laborcza- 
Ufer zurückzugehen. 
FML. v. Kraut- 
w a l d sollte nordöstlich Homonna Widerstand leisten und die 
Gruppe FML. Freiherr v. Karg, durch Teile der 56. In-- 
fanterietruppendivision (von der Armee GdK. Freiherr von 
P fl a n z e r--B a l t i n) verstärkt, mit einem Vorstoß in Flanke 
und Rücken des russischen XXiv. Korps zunächst der Gruppe 
FML. v. K r a u t w a l d Luft machen und dann iin Verein 
mit dieser das vii. Korps, dessen südlicher Flügel durch die 
russische iz. Division bereits umfassend bedroht war, entlasten. 
Diese Anordnung vermochte jedoch den Verlust von 
Homonna nicht mehr zu hindern. FML. v. Krautwald 
hatte sich zwar am 22. in einer Stellung bei Szinna festzu- 
setzen versucht, doch wurde er schon nachmittags erneuert 
und umfassend von Übermacht angegriffen und mußte nach 
Homonna weichen, wo sich ein längeres Halten bald als un- 
möglich erwies. Die Gruppe rückte am auf die Höhen füd-- 
westlich der Stadt ab> die Russen aber zogen in Homonna ein. 
Gleichzeitig begann die russische 8. Armee das Gros ihrer 
Kräfte gegen den Raum Dukla--Paß—Beskid-Paß anzu- 
setzen. Am 22. mußte die 22. Landwehr-Jnfanterietruppeu-- 
division des Iii. Korps dem übermächtigen Druck des russi- 
schen XII. Korps nachgeben, am hatte das VII. Korps
	        
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