Volltext: Unteilbar und untrennbar (1,1919)

Kämpft in Russisch-Polen. 
(28. Oktober bis 5. November.) 
Schlacht an der Opatowka. 
(zi. Oktober bis 2. November.) 
Die 1. Armee ging am 28., 29. und 30. Oktober, die 
russische 9. Armee hinter sich herziehend, gegen die ihr anbe¬ 
fohlenen Stellung hinter der Opatowka und im Bergland 
von Kielce zurück. Während dieser Zeit spielten sich nur 
Kämpfe geringeren Umfanges ab. Südlich Solec, bei 
Sadkowice—Piotrawin führten die 2. Jnfanterietruppen- 
division und die 35. Landsturmbrigade das Gefecht mit 
den übergangenen Teilen bis zum Morgengrauen des 28. 
weiter und zogen dann in südlicher Richtung ab, um sich als 
Schlacht bei Chyrüw. 
Er traf alle Anstalten zur Räumung von Stary Sambor, 
was am Nachmittag des 1. November zur falschen Nachricht 
Anlaß gab, daß die Russen überhaupt schon abgezogen seien. 
Für den 2. November gab das 2. Armeekommando 
den Befehl zum Angriff der ganzen Front aus. 
Das XII. Korps, dessen Südfiügel am 1. trotz feindlicher 
Gegenstöße die Eisenbahnstation Busowisko südlich Terszüw 
erreicht hatte, sollte beiderseits des Dnjestr über Stary 
Sambor vorstoßen, die 4., 5. und 8. Kavallerietruppendivision 
südlich des Dnjestr gegen Sambor. Die Gruppe Kraut- 
wald wurde angewiesen, von Luzek gru. über die Höhe 
Lisyj gegen Kobko str. vorzugehen, die 2. und 40. Land- 
stnrmbrigade sowie die 38. Honved-Jusanterietruppendivision 
über die Zalarski-Höhe, die 
zi. Jnfanterietruppendivision 
samt der 17. Landsturmterrito- 
rialbrigade von den Höhen 
Makowienka und Kroliki an 
die Bystrzyca nach Zakokiec— 
Podbuz. Die 1. Kavallerie¬ 
truppendivision erhielt Direk¬ 
tion Boryskaw, die 1. Land- 
stnrmterritorialbrigade, die am 
30. Oktober vom Uzsokpaß ge- 
gen die Linie Mochnate—Za- 
wadka abgerückt war, Swidnik 
im Stryjtal. Die 12. Land- 
sturm-Territorialbrigade war 
hingegen nach Tucholka ab- 
marschiert, wo sie am 31. Ok¬ 
tober eintraf, um sich am 
nächsten Tag mit dem Korps 
Hofmann zu vereinigen, 
das sich seit 26. Oktober aller 
Angriffe gegen die Stellung bei 
Skole wacker erwehrt hatte, 
besonders am 29., an welchem 
Tage die Russen einen kräfti- 
gen Anfall des rechten Flügels 
unternahmen, und erst nach 
zehnstündigem, äußerst erbitter- 
tem Kampfe zurückgetrieben wurden. Die energische Ab- 
Weisung dieses anfänglich Erfolg versprechenden Unterneh- 
inens scheint sie schwer getroffen zu haben, da sie sich am 
30. mit einer Kanonade begnügten, die am 31. zu einem 
stellenweisen Geplänkel abflaute. Nach Eintreffen der 12. Land- 
sturmterritorialbrigade sollte nun das Korps über Ausfor- 
derung des 2. Armeekommandos dessen Offensive durch einen 
Vorstoß gegen Stryj unterstützen. 
Auch die 3. Armee rüstete sich, um mit dem Vorschreiten 
des XII. Korps den Südflügel zwischen Strwiqz und Blo- 
zewka vorgehen lassen zu könne». Entsprechend der Absicht, 
die erreichten Stellungen zu halten und technisch zu ver- 
stärken, hatte die Armee die letzten Tage in umso größerer 
Ruhe verbracht, als sich der Feind untätig verhielt und sich 
nur auf Geschützfeuer beschränkte, das vornehmlich der Stö- 
rung des eben aufgenommenen Eisenbahnverkehrs auf der 
Strecke Ehpröw—Nizankowtee galt. Insbesondere die Sta- 
tion Nowe Miasto nahmen die russischen Batterien gern 
zum Ziel und unsere Artillerie tat das möglichste, um diese 
höchst störende und den Bahntransport tatsächlich mehrmals 
auf Stunden unterbindende Wirkung zu hindern. 
Im übrigen widmete sich die Arme namentlich der Bekämp- 
fung der Cholera, die nach durchgeführter Impfung an Gefähr- 
lichkeit und an Zahl der Erkran- 
kungsfälle bedeutend abnahm. 
Auch die früher ziemlich heftig 
auftretende Ruhr war dank den 
getroffenen Vorbeugungsmaß- 
nahmen nahezu erloschen. 
Am 31. Oktober war die 44. 
Landwehr-Jnfanterietruppen - 
division mit allerdings sehr 
schwachen Ständen von der 
23. Honvöd-Jnfanterietruppen- 
division und einigen Landsturm- 
bataillonen der Festungsbesatz- 
ung von Przemysl abgelöst und 
stand in Nizankowice zum Ab- 
marsch nach Przeworsk bereit, 
sie am 2. November auf Be- 
fehl des Armeeoberkommandos 
einwaggoniert werden sollte. 
Die 2. Armee trat am 2. No- 
vember früh bestimmungs¬ 
gemäß die allgemeine Vor- 
rückung an. Das XII. Korps 
drang bis 2 Uhr nachmittags 
langsam gegen Stary Sambor 
vor, fand aber heftigen Wider- 
stand, namentlich durch die 
feindliche Artillerie. Der rechte 
Flügel, 35. Jnfanterietruppendivision kam einen Kilometer 
über die Kirche in der Höhe von Zawadka hinaus, das Flügel- 
regiment vor die Stellung auf der Kundieska. 
Die Gruppe der 38. Honvöd-Jnfanterietruppendivision 
stieß auf die feindliche Stellung in der Linie Lisyj—Zalarski 
und zweigte eine Brigade zur Umfassung gegen Stronna ab. 
Die 31. Jnfanterietruppendivision erstürmte die Höhe 
Kiczerka westlich PodbuH und schickte sich eben zum Angriff 
auf die jenseits der Bystrzyca gelegenen Magma an, als der 
Befehl zum Rückzug des ganzen Heeres eintraf.
	        
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