Volltext: Unteilbar und untrennbar (1,1919)

Zeltlager einer Pionierkompagnie, 
310 Krieg gegen 
Kräften, etwa 17 Infanteriedivisionen, hatte sich ein gegen-- 
über Kalisch—Czeustochau bereitgestelltes Landwehr-- 
korps dem Vormarsche der Armeegruppe Kummer an 
deren nördlichen Flügel anzuschließen, während die Haupt-- 
macht des deutschen Ostheeres möglichst starke Kräfte 
der nördlichen russischen Heeresgruppen 
binden und so unseren Armeen den Kampf erleichtern sollte. 
Bald nach Beginn des in großen Strichen geschilderten 
Ansmarsches setzte die F e r n a u f k l ä r u n g am 14. August 
durch die Flieger, am 15. durch die vor der Heeresfront 
bereitgestellten Reitermasten ein. Ihren stolzen Überliefe- 
rungen getreu, stürzte sich diese tapfere Kavallerie, allen 
Hindernissen trotzend, in den befohlenen Richtungen auf den 
Feind und erfüllte so — nicht ohne beträchtliche Verluste — 
die gestellte Aufgabe, so gut es der weit vorgeschrittene und 
wohlgesicherte Aufmarsch des Gegners erlaubte. In kühnen 
weitreichenden Erkundnngsstügen sicherte sich die leider nach 
der Zahl der Flugzeuge unzureichende Fliegertruppe den 
gebührenden Platz als moderne Aufklärungswaffe, den sie 
während des ganzen Krieges ehrenvoll behauptete. 
Die bis zum 18. August eingegangenen Nachrichten 
ließen erkennen: 
daß die Räumung des russischen Gebietes westlich der 
Weichsel im Zuge, 
die durch starke Kavallerie gedeckte Versammlung der 
russischen Grenzkorps östlich der Weichsel bis zum Dnjestr 
vollendet sei und daß sich diese Korps zum Teile bereits 
näher an die Grenze vorgeschoben hatten. 
Rußland 1914. 
Beiderseits des Bug, an der Bahn Dubno—Brody— 
Lemberg, dann am Zbrncz hatte der Einbruch feindlicher, 
durch Jnfanteriedetachements gestützter Kavallerie bereits zu 
mehrfachen Kämpfen geführt. 
Starke russische Heeresgruppen schienen sich bei Lublin und 
an der Eisenbahn Brest--Litowsk—Jwangorod zu sammeln. 
Auch bei Kowel, Luck und Dubno waren stärkere feind- 
liche Kräfte gemeldet; verläßliche Nachrichten fehlten jedoch 
aus diesen Räumen ebenso, 
wie aus dem Bereich östlich des Zbrucz, wo der Ab- 
transport eines Kiewer Korps in der Richtung Proskurow 
vermutet wurde. 
So unbestimmt diese Kenntnis der Situation des Feindes 
war, bot sie doch hinreichende Anhaltspunkte für seine Ab- 
ficht, aus den durch den Grenzverlauf gegebenen Fronten 
unter Ausnützung der frühzeitig und verhältnismäßig rasch 
erfolgten Versammlung seiner Streitkräfte konzentrisch in 
Ostgalizien einzudringen. Wollte man bei dieser Sachlage 
dem Feinde zuvorkommen, so war rasches Handeln geboten. 
Die völlige Versammlung des ganzen Heeres konnte 
daher nicht abgewartet, vielmehr mußte die Offensive mög-- 
lichst bald ergriffen werden. Das gegenseitige Kräfte-- 
Verhältnis schrieb dabei zwingend vor, sich mit einem mög- 
lichst starken Teil der Streitkraft auf eine der in Verfamm- 
lung befindlichen russischen Gruppen zu werfen. Zweckmäßig 
mußte als Angriffspunkt eine Flügelgruppe ausersehen 
werden, als welche vor allem die westliche zwischen Weichsel 
und Bug in Betracht kam. Sie stand dem,eigenen, stark
	        
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