Volltext: Die Geschichte des Weltkrieges II. Band (2,1920)

526 Der Feldzug gegen Serbien 1915/16. 
sich Zeit lassen müssen und stand noch unmittelbar südlich diesen Weg im Berggelände östlich der Mlava wieder zu 
PoZarevac, während sich ihr rechter Flügel um ein Geringes verlegen, und so gab es am linken Flügel tags darauf bei 
vorgeschoben hatte. Am 18. Oktober wurde auch auf diesen Ranovac eine neue Hemmung. Doch darum ging es im 
Frontstücken, gleichwie auf dem linken Flügel wieder, ein Mlavatal selbst bis Kamenovo vorwärts, in der Mitte bis 
raumgreifender Schritt getan, durch den das Donauberg-- Rakinac und Veliko Orasje, am rechten Flügel über das 
gelände bis Seone gesäubert, im Podunavlje der Besitz niedergeworfene Palanka hinweg aufs andere Ufer der 
der Orte Vodanj und Mala Krsna erstritten, dem Feinde Jasenica — allerdings, ohne daß die äußersten Schwingen 
das Bergland um Lukica und jenes südlich und östlich von des Flügels die der Jasenica zufließende Kubrsnica in der 
Bozevac bis Misljenovac am Ufer des Pek entrissen wurde, geraden Fortsetzung der Frontlinie erreichen konnten. Doch 
Am selben Tag wurde auch, wie wir uns erinnern, von einem wenngleich sie sich bloß um ein Weniges über Azanja aus-- 
donauaufwärts vorgestoßenen Detachement des III. Korps streckten, so genügte dies, denn auch die Flügel der benach- 
mit der Brigade Haustein der benachbarten 3. Armee barten z. Armee hatten nicht weiter nach Süden als bis zum 
an der Brestovikhöhe Fühlung, später, als die Brigade gegenüberliegenden Kovakevac ausgegriffen. Sie stießen auch 
Cigansko brdo erstürmte, auch Verbindung genommen. Aller- noch nicht aneinander, waren aber einander immerhin 
dings wurde sie nur lose geknüpft: der Freund von hüben schon so nahe, daß der zwischen ihnen noch offene Raum 
reichte dem Freund von drüben eben nur die Hand, und im Geschützbereich sowohl dieses wie jenes Flügels lag. 
schon trennten sie sich mit einem „auf baldiges Wiedersehen \"Hier bestand also keine Gefahr mehr, daß der Feind durch-- 
Am 19. Oktober blieb der äußerste rechte Flügel der deut-- zubrechen versuchen oder sei es den linken Flügel der öster-- 
schen Armee unmittelbar östlich Seone, wo er an die fest-- reichisch--ungarischen, sei es den rechten der deutschen Armee 
gesetzte, von der österreichisch-ungarischen Armee ihn trennende umfassen könnte. Anders stand es um den linken Flügel 
Linie anlangte, stehen; je mehr aber die von hier ausgehende dieser Armee. Zwar war auch für ihn die Lage keinesfalls 
und an dieser Stelle gegen Ost und Südost gerichtete Front gefährlich, doch immerhin gab sie zu denken. Denn da die 
ihre Stirne gegen Süd kehrte, desto weiter schob sie sich vor, Absicht der Heeresgruppenführung, den Feind nach der Mitte 
und an der Palankastraße, wo sie bereits geradeaus nach des Landes zusammenzudrängen, die Armee darauf anwies, 
Süden blickte, griff sie sogar um eine tüchtige Strecke weiter das Moravatal als Mittellinie ihrer Vorrückung einzuhalten, 
bis Mijailovac aus. In ihrer Fortsetzung gegen Ost schlug mußte, je weiter sie gegen Süden drang, ihr linker Flügel 
die Mitte der Armee den jetzt wieder erstaunlich kräftig desto mehr vom Pek und selbst von der Mlava abrücken, 
auftretenden Feind erneuert südlich von Lukica und warf wodurch die Serben im noch freien Nordosten ihres Landes 
ihn über Poljana zurück, während weiter hinaus östlich stets größer werdende Bewegungs-- und Handelsfreiheit 
der Mlava der linke Flügel bis Kula vordrang und die Linie gewannen. Es schien sogar, daß sie sich dies, obwohl im 
bis zum Pek hielt. Den Raum jenseits des Pek ließ man Osten von den Bulgaren arg gefährdet und auch von Orfova 
vorläufig mehr oder minder unbeachtet, denn mochten die her, wo das Gewitter bereits aufzog, bedroht, zunutze zu 
dort stehenden, eigentlich sich hin und her verschiebenden machen anschickten. Zum mindesten nahmen sie den ihnen 
serbischen Kräfte dies oder jenes zu unternehmen planen, erwachsenen Vorteil und die verhältnismäßige Schwäche 
der Armee konnte es ziemlich gleichgültig sein; zur Aus-- des linken Flügels der u. Armee wahr, und wenn es schon 
führung konnte es, wäre es was immer, kaum gelangen, nicht anging ihm geradezu in die Flanke zu fallen, so unter-- 
Die im Osten von den Bulgare» bedrängten Serben konnten ließen sie es nicht aus südöstlicher Richtung Bataillon um 
kaum, so verlockend es auch war, aus jenem Raum der Armee Bataillon gegen ihn zu werfen, fast, als ob sie eine groß-- 
in die Flanke fallen, da ihnen obendrein auch von Orsova angelegte Gegenoffensive unternehmen wollten. Hier galt 
Gefahr zu drohen schien. es also der Überlegenheit Stand zu halten und auch den 
Am 20. Oktober schwenkte die Armee ihren rechten Flügel schon in einzelne notdürftig geschaffene Stellungen einge-- 
über die Ralja nach Süden ein. Es gelang nicht leicht, drungenen Feind aus ihnen wieder hinauszuwerfen. Eins 
denn die Serben setzten dieser Bewegung sowohl auf den wie das andere brachte den Truppen heiße, der Führung 
Höhen südlich der Ralja, als auch neuerdings auf jenen sorgenvolle Stunden. Doch jene wankten, diese schwankte 
südlich der Konjska rijeka heftigsten Widerstand entgegen, nicht. Wie es bestimmt war, so strebte auch weiterhin die 
Namentlich die 2?. Reservedivision hatte manch harten Strauß Häüptkraft der Armee, trotzdem ihre östliche Flanke bedroht 
mit ihnen auszutragen. Von der Rijeka ostwärts gab es war, fest vertrauend auf den Mut und die Standhaftigkeit 
wenig Mühe, die Front nach Teilgefechten bis Vlaskido der dort im harten Kampfe stehenden Truppen, ihrem im 
und Rasanac vorzutragen. Süden liegenden Ziele zu. Und eben an diesem Festhalten 
Tags darauf wurde rechts in der Front Selevac, in ihrer am ursprünglichen Entschluß, am unbeirrten Vorwärts-- 
Mitte Saraorci, darauf auch Savanovac und Trnovia streben, sollte der unverkennbar in der Absicht, starke Kräfte 
genommen. Hier, wo die Armeemitte entlang der Bahn an sich zu ziehen und so die Offensive zum Stehen zu bringen, 
wie ein Keil vorgebrochen war, blieb sie am 22. Oktober angesetzte Stoß der Serben scheitern und letzten Endes 
stehen, um dem rechten Flügel Zeit zu lassen, Raum nach in sich selbst zusammenbrechen. Ja noch Ärgeres geschah 
vorwärts zu gewinnen. Cr ergriff unaufgefordert diese den Serben, denn nicht nur, daß ihnen der deutsche östliche 
Gelegenheit, setzte seine Hauptkraft bei Golobok ein, kreuzte Flügel aus eigener Kraft widerstand, brach er sich sogar 
mit den Serben scharf die Klinge und drängte sie bis vor am 24. Oktober im Pektale bis auf die Höhen westlich und 
Azanje und Krnjevo ab. östlich der Morava erging es ihnen nordwestlich Kukevo und im Mtovnicatale bis vor Meljnica 
nicht besser, wobei sie überdies bei Alekfandrovac an 600 Ge-- Bahn. Von dort aus verlief nun die in ihrer ganzen Breite 
fangene einbüßten. Auch der gegen sie bei Orljevo an der vorgetragene Front zur Presednahöhe, weiter zu den von 
Mlava, am rechten Ort und zu rechter geführte Schlag saß der Armeemitte im heftigen Kampfe genommenen Orten 
fest und ebnete dem zurückgebliebenen linken Armeeflügel den Zabari und Dolnja Livadica, übergriff den Schienenweg und 
Weg nach vorwärts. Freilich fiel es dem Feinde nicht schwer, setzte sich über die vom westlichen Flügel erstürmten Höhen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.