Volltext: Die Geschichte des Weltkrieges II. Band (2,1920)

Die Seekriegsereignisse auß« 
in „A g i n c o u r t" und „E r i n" umgetauft und diese den 
vor den Dardanellen befindlichen Seestreitkräften zugeteilt. 
Sie hatten bereits am Bombardement vom 19. Februar 
teilgenommen. 
Bei diesen Kämpfen gelang es den Osmanen, das austra-- 
lische Unterseeboot „A E 2" zu versenken, als es versuchte, 
in das Marmarameer einzudringen. Die Bemannung, 
bestehend aus 3Offizieren und 29 Mann, wurde zu Ge- 
fangenen gemacht. 
Ende Februar unterbrach schlechtes Wetter die Operationen, 
die erst am 1. März neuerdings mit großer Energie auft 
genommen werden konnten. Neuerliche Landungsversuche miß- 
glückten,, fünf Panzerschiffe wurden getroffen, zwei von ihnen 
zweimal. Auch die nächsten drei Tage brachten weitere Vom- 
bardements. Am 2. unternahmen vier französische Panzer- 
lb der Adria im Jahre 1915. 401 
beschädigt. Am selben Tage beschoß das englische Groß- 
kampfschiff „Queen Elizabeth", das mächtigste 
Schlachtschiff der englischen Flotte, die türkischen Forts bei 
M a i d 0 s vom Golf von S a r 0 s aus durch indirektes 
Feuer, erhielt aber bei dieser Gelegenheit mehrere Treffer. 
Am 8. wiederholte sich dieser Angriff, nachdem am 6. und 7. 
auch S m y r n a wiederholt, aber ohne Ergebnis beschossen 
worden war, und am erstgenannten Tage sechs feindliche 
Panzerschiffe in die Dardanellen eingedrungen waren und 
von dort aus ihr Feuer gegen verschiedene türkische Stellungen 
gerichtet hatten. Mit dem 6. März schieden die Außenwerke 
Kum K a l 6 und Sedil Bahr aus der Verteidigung 
aus. Der 9. März brachte die sehr glaubwürdige Athener 
Meldung, daß sechs Schiffe der Angriffsflotte kampfunfähig 
geworden seien. Am 10. konnten die Angreifer 1800 Mann 
Der Untergang des englischen Linienschiffs „Jrresistible". 15250 
Besatzung von u 
schiffe und Kreuzer mit mehreren Torpedobooten einen Angriff 
auf die türkischen Stellungen im Golf von S a r 0 s, mußten 
sich aber zurückziehen. Die am gleichen Tage durchgeführte 
Beschießung der Dardanellen währte drei Stunden. Am 3. 
wurden die englischen Linienschiffe „I r r e si st i b l e", „A U 
b i 0 n", „Prinz George" und „T r i u m p h" von 
verborgenen Küstengeschützen beschossen. Am 4. wurde 
abends eine Landung bei S e d i l Bahr und K u m 
Kale versucht, von der die Angreifer unter Zurücklassung 
von Toten und Verwundeten in ihre Boote zurückflüchteten. 
Bei Sedil Bahr waren im ganzen 60, bei Kum Kafe 
400 Mann gelandet worden, von den ersteren blieben 20, von 
den letzteren 60tot liegen. Die Verluste der Türken in diesen 
Kämpfen beliefen sich bloß auf 6Tote und 25 Verwundete. 
Am 5. März wurden bei einem neuerlichen Angriffe 
gegen die Dardanellenforts die englischen Linienschiffe 
„A l b i 0 n", „M a j e st i c", „V e g e a n c e", „Prinz 
George", und das französische Linienschiff „I a u r 4- 
g u i b e r r y" (im Schiffsinnern durch Geschützfeuer) schwer 
Geschichte des Weltkrieges. II. 
>nnen, 122 m lang, 37 Geschütze von 30,5 bis 4,7 ciu-Kaliber, 
e als 780 Mann. 
bei Dardan 0 s im Innern der Dardanellen landen. Die 
Türken störten fürs erste diese Operationen nicht, griffen aber 
dann die gelandeten Abteilungen an und vernichteten sie 
vollständig. Eine Wiedereinschissnng scheint durch das Feuer 
der Werke von Dardanos unmöglich gemacht worden zu 
sein. In der Nacht vom 10. auf den 11. drangen Minenfeger 
gegen die seewärtigen Minenlinien der Jnnenverteidigung 
vor, konnten aber nicht an sie herangelangen. Mehrere 
sanken im Geschützfeuer, die übrigen mußten flüchten. An 
dieser Unternehmung war auch der englische Kreuzer „A m e- 
thyst" beteiligt. Er war bis in die Engen vorgedrungen, 
erhielt aber so viele Granattreffer, daß er es nur besonders 
glücklichen Umständen zu verdanken hatte, wenn er sich noch 
retten konnte. In der nächsten Nacht wurde ein feindlicher 
Transportdampfer durch ein türkisches Torpedoboot im 
Ägäischen Meere anlanciert und getroffen. 
Der 18. März sollte dann den großen Forcierungsversuch 
bringen. Ein Vorspiel hiezu bildete die Ablösung des bis-- 
herigen englischen Ober - Kommandanten Vizeadmirals 
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