Volltext: Die Geschichte des Weltkrieges II. Band (2,1920)

nommen und da- 
mit eine gerade 
und leichter zu ver-- 
teidigende Front 
zwischen demMeer 
und der Wippach 
erreicht. Der für 
den Verteidiger 
wichtige Vorteil, 
höher zu stehen 
als der Angrei¬ 
fer, konnte dabei 
erhalten bleiben, 
denn die neuen 
Stellungen ver-- 
liefen über Hügel 
von 250—300 
Meter Höhe, wäh- 
rend die Sohle des 
Vallonetales,das 
die neue Angriffs- 
basis der Italien 
ner bildete, bezw. 
von ihnen über- 
schritten werden 
mußte, nur etwa 
60 Meter über 
dem Meere liegt. 
Am 7. und 
8. August wurden 
auf der Hochfläche 
von Doberdo 
nochmals heftige Angriffe der Italiener, besonders am 
Monte San Michele und bei San Martin» unter schwersten 
Verlusten abgewiesen, wobei sich namentlich das Honvöd- 
regiment Nr. 17 hervortat. 4000 Italiener wurden dabei 
gefangen genommen. Dann wurde die Berichtigung unserer 
Front auch hier ohne Verluste und ungestört vom Feinde durch- 
geführt. Die Verteidiger zogen sich nach Osten auf die Hoch-- 
fläche von Comen zurück, die zwar geologisch mit dem Doberdo 
verbunden, geographisch aber durch das schmale, tiefeinge-- 
schnittene Vallonetal scharf von ihm geschieden ist. Das Comen-- 
plateau — es heißt so nach seinem weit im Osten gelegenen 
Hauptort — hat eine durchschnittliche Höhe von etwa 400 Me¬ 
tern und flacht sich nach Westen zu allmählich ab, um dann 
fast unvermittelt zur kaum 60 Meter über dem Meeresspiegel 
liegenden Sohle des Vallonetales abzustürzen. Daraus er- 
gibt sich, daß die Italiener, die nach Osten vordringen wollten, 
immer und überall bergan zu stürmen hatten, daß den Ver- 
teidigern stets der Vorteil überhöhter Stellungen gewahrt 
.blieb. Das im allgemeinen der Form eines länglichen liegen- 
den Rechtecks sich nähernde Comenplateau senkt sich im Norden 
steil zum Hügelland der Wippach, im Süden zum Tal von 
Brestovica hinab. Hier beträgt der Höhenunterschied 200, im 
Norden mehr als zoo Meter. Südlich der Brestovicasenke, die 
sich bei Jamiano kesselartig erweitert, erheben sich die um die 
323 Meter hohe Hermada gruppierten Karsthügel, deren meist in 
westöstlicher Richtung streichende Ketten bis an das Meer reichen. 
Im ganzen kann die nach der Aufgabe von Gör; durch- 
geführte Veränderung unserer Front am unteren Jsonzo 
dahin charakterisiert werden, daß dieselbe aus der Gestalt 
einer umgekehrten L-Linie annähernd in eine Gerade über- 
gegangen war. Die Flügelpunkte des Abschnittes: Salcano 
im Norden, der Küstenstrich bei Duino im Süden, blieben be- 
stehen; die bisherige starke Ausbuchtung gegen West in der Mitte 
wurde ausgeglichen. Der Raumverlust betrug an der breitesten 
Stelle etwa 7, im Durchschnitt 4—5 Kilometer. So sah die 
Wunde aus, die nach dem Ausspruch einer im Siegesrausch 
— dem ersten nach 14 Kriegsmonaten—übermütig gewordenen 
italienischen Zeitung für Österreich-Ungarn tödlich werden sollte! 
Der Raum, in dem die neuen Stellungen verliefen, war 
folgendermaßen gegliedert: die italienische Tiefebene schickt 
zwischen Cormons und Gradiska einen Ausläufer, eine Bucht 
nach Osten, der Wippach entgegen, die aus den Karstbergen 
des Birnbaumer Waldes kommt und sich am Fuße des Monte 
San Michele im spitzen Winkel mit dem Jsonzo vereinigt. Von 
diesem Berg und der Podgorahöhe eingeengt, breitet sich die 
Ebene zwischen Jsonzo und Wippach noch einmal in Form eines 
Dreiecks aus, in deren nördlichem Teil die Stadt Görz liegt. 
Görz schützen, hieß also einen Teil der Ebene festhalten, die 
man in allen übrigen Abschnitten dem Feinde überlassen hatte. 
Unmittelbar östlich Görz wird die Ebene zu einem von 
zwei Hochflächen eingeschlossenen Hügelland, durch das sich 
die Wippach in mannigfachen Windungen ihre Bahn bricht. 
Der Görzer Schloßberg selbst ist der letzte Ausläufer dieser 
Hügel, deren Höhe zwischen 150 und 230 Meter schwankt, die 
also gegenüber der nur etwa 50 Meter über dem Meer ge- 
legeuen Ebene von Görz eine ziemlich erhebliche Bastion dar- 
stellen. Im Norden und Süden wird der schmale Korridor 
der Wippachhügel von zwei ununterbrochenen, von West 
nach Ost streichenden, hohen Bergketten begleitet und abge- 
schlössen. Im Norden zieht sich der steile Südabhang des 
gewaltigen Ternovaner Waldes hin, der Höhen von 800 Meter 
und darüber erreicht und mit dem Monte San Gabriele 
Die
	        
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