Volltext: Die Geschichte des Weltkrieges II. Band (2,1920)

Plava. 
268 Der Krieg c 
Monte Trbuk zurückgeworfen. Letzterer erlitt am 2. Juni 
in einem Kampf bei Sleme planina den Heldentod. 
Von der Ortschaft Krn aus versuchten dann die 
Italiener einen neuen starken Angriff gegen den Mrzli vrh; 
sie verloren 300 Zote,richteten aber nichts aus (4. Juni). 
Die eigene Krn--Gruppe wieder stand unter so starker 
Feuerwirkung, daß an eine Bewältigung der feindlichen 
Stellungen hinter der Ortschaft Krn nicht zu denken war. 
In der Nacht zum 16. Juni nahmen 6 italienische 
Bataillone, vom Nebel geschützt, die Gipfel Krn und Vrata. 
Aber ihr Erfolg konnte rasch eingedämmt werden; darum 
sah man von der zweifelhaften und jedenfalls opferreichen 
Wiedereroberung des Krn lieber ab. 
* * 
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Von Anfang Juni ab entwickelten sich auch im Ab-- 
schnitte vonPlava südlich Tolmein schwere und blutige 
Kämpfe. Hier galt es, die am linken Jsonzouser hinziehende 
Straße Tolmein—Görz zu gewinnen und das dieselbe östlich 
begleitende Gebirgsgelände in Besitz zu nehmen, von dem aus 
unsere Stellung bei Görz flankierend angepackt werden konnte. 
Die Erhebungen sind hier viel weniger hoch als im Krngebiete, 
dafür zeigt das Terrain schon die Eigenart des Karstes: 
höchst beschränkte Gangbarkeit und Wassermangel, so daß das 
Operieren und Kämpfen hier kaum weniger schwierig ist. Plava 
liegt auf beiden Ufern des Flusses, etwas südöstlich gegenüber 
ausdem linken der Ort Zagora am Fuße des 812 Meter hohen 
Kukberges. Bei Plava führt in Friedenszeiten eine Brücke 
über den Jsonzo, welche von der Höhe 383 — der in den 
>en Italien. 
Berichten oft genannten Plavahöhe — beherrscht wird. 
Diese zu nehmen, mußte daher die erste Aufgabe der Italiener 
sein, wenn sie den Übergang herstellen und sichern wollten. 
Sie machten hiefür beträchtliche Kräfte bereit: die 3.Division, 
bestehend aus den Brigaden Ravenna und Forli und die 
32. mobile Milizbrigade Spezzia mit den Regimentern 125 
und 126. Außerdem eine Milizbrigade (Regimenter 127 
und 128) in Reserve, lauter Piemonteser der Jahrgänge 
1885 bis 1895. An Geschützen hatten sie rund 250 Stück 
zusammengezogen, darunter viele Haubitzbatterien der 
Kaliber 14 und 21. Die k. u. k. Truppen setzten sich aus 
Dalmatinern, Mährern, Rumänen, Polen, Ungarn und 
einem Bataillon Deutschmeister zusammen. Das ganze 
Kampfgebiet hat kaum einen Quadratkilometer Umfang. 
Freund und Feind konnten den Hügel von Plava sehen 
und Granaten auf ihn regnen lassen. 
Am 5. Juni begann der Geschützkampf. Die italienische 
Artillerie suchte die k. u. k. Batterien, ohne sie finden zu können, 
und bemühte sich erfolglos, den österreichisch-ungarischen 
Truppennachschub zu verhindern. Der erste Übergangsversuch 
in der Nacht vom 8. zum 9. Juni mißlang. Bis zum 11. 
früh brachten sie, von übermächtigem Artilleriefeuer unter- 
stützt, etwa sechs Kompagnien auf das östliche Ufer. Ein am 
U. sofort unternommener Gegenangriff mußte wegen Heft 
tigen feindlichen Artilleriefeuers eingestellt werden. Mittags 
setzten die Italiener zum Sturm auf die Höhe 383 an. 
Unsere Truppen wetteiferten, sie den Abhang hinunterzu- 
werfen und sprangen ihnen nach, um die Brücke zu erreichen, 
was allerdings nicht gelang, da der Feind sich unten wieder
	        
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