Volltext: Die Geschichte des Weltkrieges II. Band (2,1920)

müssen eben überall so postiert sein, daß ste nach vorne 
wenigstens auf nähere Distanzen einen möglichst rasanten 
Ausschuß haben. Hiednrch wird aber andererseits die Kämpft 
front gebrochen und es dem Angreifer da und dort gestattet, 
einen Teil des Hanges zu ersteigen, ohne beschossen zu werden. 
Bei Salcauo tritt der Jsonzo in das Talbecken von 
Görz und hier mußte unsere Verteidigungslinie zum Schutze 
der Stadt auf die Höhen rechts des Flusses übergreifen. 
Nordwestlich Salcano erhebt sich steil der kahle, karstige 
Monte Sabotino (611 Meter), an welchen sich gegen Cormons 
zu eine wellige Hügellandschaft, der sog. Coglio (Brdo) 
anlehnt. Am Südfuße des Berges ruht das kleine Dörfchen 
S. Mauro mit dem einstigen Sommersitze der Patriarchen 
von Aquileja; von hier legen sich die Hügel von Oslavija. 
Pevma und Podgora kranzförmig von Norden nach Sud; 
Westen um die Stadt Görz und ihre Vororte. Im Schutze 
dieser Hügel liegen die drei Görzer Brücken, in nordwestlicher 
Richtung die Brücke von Pevma, südlicher bei Podgora die 
Eisenbahnbrücke der Linie Görz—Udine und eine eiserne 
Brücke für den Verkehr. Die Hügelkämme bilden den viel-- 
genannten Görzer Brückenkopf mit dem Sabotino als rechtem, 
der Podgora als linkem Flügelstützpunkt. Zwischen diese 
Eckpfeiler schiebt sich der stark verschlechtete Höhenkomplex 
von Pevma und Oslavija mit den gleichnamigen Ortschaften. 
Sie alle wurden bei Kriegsausbruch zunächst in flüchtigem 
Stile, der allmählich einen provisorischen Charakter an- 
nahm, befestigt. Doch darf man sich unter diesen Befestu 
gungen keinen normalen Brückenkopf mit weit hinausge-- 
schobenen Werken vorstellen. Der Ausbau eines solchen 
war schon durch die Konfiguration des Terrains behindert 
und so kam es, daß wir bei Görz weder spezielle Außen- 
werke, noch ein eigenes Noyan besaßen, sondern eigentlich 
nur eine feldmäßig befestigte Hügellinie knapp am rechten 
Flußufer. Eisenbahn und Straße westlich und östlich des 
Jsonzo lagen ebenso wie die Stadt, deren Mitte nur etwa 
2,? Kilometer von der Podgorahöhe entfernt ist, im feind-- 
liehen Feuerbereich. Aber die Höhe von Podgora und nament- 
lieh der dortige steile Kalvarienberg beherrscht die südlich davon 
am rechten Flußufer sich ausbreitende Ebene und verhindert 
den Gegner, dieselbe zum Frontalangriff gegen Görz zu be- 
nützen, zumal sich am linken Ufer hier nur ein mäßig hohes Ri-- 
dean über St. Andrea und Savogna gegen Rnbbia hinzieht, 
wo der Jsonzo den Fuß des Plateaus von Doberdo erreicht. 
Das berühmte Plateau von Doberdo, kahl, wasserarm, 
meist nur mit struppigem Gebüsch bekleidet, ist keine gleich-- 
mäßige Hochebene, vielmehr sind auf seinem im Durchschnitt 
allerdings abgeflachten Oberteil einzelne Kuppen aufgesetzt, 
deren höchste der Monte S. Michele bei Rnbbia (279 Meter) 
und die Höhe S. Martins (197 Meter) etwas südlicher 
davon bei Sdraussina sind. Diesen fiel daher auch bei der 
Verteidigung der Hochfläche eine hervorragende Rolle zu, 
ebenso wie den ähnlichen Erhöhungen auf dem Südteile des 
Doberdo, dem Monte dei sei Busi (dem Berg der sechs Löcher) 
bei Polazzo und dem Monte Eosich nordöstlich Monfalcone. 
Ebenso wie die Podgora im Norden beherrscht die Stel- 
lung auf Doberdo im Süden das offene Gelände am Jsonzo 
Die Schlachten am Jsonzo.
	        
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