Volltext: Die Geschichte des Weltkrieges II. Band (2,1920)

Die Kämpfe der Deutschen 
in die Linie südöstlich Molczadz—Nowaja-Mysch, westlich 
Ostrow. Am 2z. September wurde der Widerstand des Fein- 
des auf der ganzen Front durchbrochen. In der Verfolgung 
wurde der Serwetsch-Abschnitt oberhalb von Korelitschi 
sowie der Szczara-Abschnitt nordwestlich von Kraschin er- 
reicht. Abermals stellten sich die russischen Truppen zu 
hartnäckigem Kampf. Am folgenden Tage stürmten deutsche 
Truppen die Stadt Negnewitschi (nordöstlich von Nowo- 
Grodek) und schlugen mehrere Gegenangriffe ab. Bei 
Baranowitschi war der Angriff auf dem Westufer der 
Szczara im Fortschreiten begriffen. Westlich von Medwje- 
ditschi und südlich bis Lipsk wurde die Szczara erreicht. 
Am 26. Oktober erreichte die Heeresgruppe des GFM. 
Prinzen Leopold v. Bayern die Westufer des Njemeu 
bis zum Spätherbst 1915. Ihß 
lieh von Brest-Litowsk ragt eine immer schmaler werdende 
Hochebene landzungenartig in ein unermeßliches Sumpfgebiet 
hinein. Fast an der Ostseite der Landzunge, wie auf einem 
Vorberge, liegt die Stadt Pinsk, nördlich davon dehnen sich 
die Pinsker, südlich die Rokitnosümpfe aus. Umgrenzt ist 
das aus den Sümpfen emportauchende Hochland im Norden 
von der Iasiolda, im Süden von der Pina, die es wie 
Festungsgräben umschlingen, sich bei Pinsk vereinigen und 
ihre Wasser später durch den Pripjet dem Dnjepr zuführen. 
In diesem Gebiete schritt die Offensive der Heeresgruppe 
v. M a ck e n se n sehr eilig vor. Schon am Tage der Einnahme 
von Brest-Litowsk rückten k. u. k. Truppen zu Mittag durch die 
brennende Stadt Kamieniec-Litowsk an der Lesna. Deutsche 
Streitkräfte verfolgten von West und Süd in der Richtung 
bis Schtscherssy, des Serwetsch und der Szczara. 
von Baranowitschi wurden an den folgenden Tagen noch 
kleinere Brückenköpfe gesäubert. 
Nachdem in den folgenden Tagen der Feind auf weitere 
Gegenangriffe verzichtet, wurde längs der genannten Orte 
die Frontlinie eingerichtet. Die österreichisch-ungarischen 
Truppen waren im Gebiete der oberen Szczara eingefügt. 
Die Kämpfe der Heeresgruppe GFM. v. Mackensen 
nach der Einnahme von Brest-Litowsk 
am 26. August 1915. 
Nach der Einnahme von Brest-Litowsk, seit Ende August 
1915 also, traten die Bugarmee und die deutsche \ 1. Armee 
unter Führung des GFM. v. Mackensen aus Russisch-- 
Polen heraus und drangen unter schweren Kämpfen in Wol- 
Hymen ein. Sie bewegten sich genau in östlicher Richtung über 
Kobryn bis nach Pinsk, indem sie nach Norden und Süden 
so weit um sich griffen, als es das eigenartige Gelände ge- 
stattete. Die geographische Gestalt dieses Geländes war für 
die Richtung und den Plan dieser Offensive maßgebend. Ost¬ 
auf Kobryn. Unter schweren Nachhutgefechten wurde der 
Feind immer weiter nach dem Osten gedrängt, der sich, um 
den Rückzug seiner rückwärtigen Staffeln durch das Sumpft 
laud von Pruzaua zu ermöglichen, am 29. August 1915 
in der Linie Poddubuo in der Gegend östlich von Kobryn 
noch einmal zum Kampfe stellte. Er wurde geschlagen, trotz-- 
dem er bereits abziehende Truppen erneut in das Gefecht 
stellte. Auch ein in der Kriegsgeschichte aller Zeiten uner- 
hörtes Verfahren, zum Schutze der flüchtenden Armeen die 
auf dem Rückzug mitgeschleppte Bevölkerung des eigenen Lan- 
des, darunter viele Frauen und Kinder in den deutschen An-- 
griff hineinzutreiben, nutzte dem Feinde nichts. Die öster¬ 
reichisch-ungarischen Truppen (XII. Korps) kämpften unter- 
dessen in der Gegend von Szereszowo am Südostrand des 
Bialowieska-Forstes und verfolgten die Russen nach gewönne- 
nem Kampfe gegen Pruzana. In den folgenden Tagen wurde 
von den Verbündeten die Iasiolda bei Sielec und Bereza-Kar- 
tuska und die Gegend von Anapol (30 Kilometer östlich von 
Kobryn) gewonnen. Am 5. September warfen die Streit- 
kräfte des XII. Korps den Feind aus seinen letzten Verschan- 
zungen südwärts der Iasiolda heraus und gewannen an
	        
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