Volltext: Die Geschichte des Weltkrieges II. Band (2,1920)

Etappsnstation in der Kirche von Kryl6w> 
damit er bei d 
Feldzng gegen Rußland. 
Am Abend des 29. war die Linie Telatyn—Tyszowce— 
Komaröw—Labuuie — Gegend westlich Wilprzec und östlich 
Rndka, des 30. Juni Boratyn—Poturczyu-MieAie—Ezes- 
niki — die Labnnka bei Sitauiec nördlich Zamosc — der Por 
bei Deszkowice — Gegend südlich Mokre Lipie erreicht. 
Dank der weitestreichenden Vorsorgen für das Durchs 
ziehen der Tanewregion seitens des Armeekommandanten * 
Erzherzog Joseph Ferdinand und' seiner Unter- 
kommandanten passierte die k. u. k. 4. Armee am 29. Juni 
diese schwierige Sumpft und Waldzone sozusagen in einem 
Zuge. Die Weglosigkeit weiter Gebiete, die zerstörten Brücken, 
die zum Teil abgegrabenen und sehr häufig mit Telegraphen- 
stanzen, Baumstämmen und dergleichen mehr verlegten 
Kommunikationen hinderten die vorwärts flutenden Truppen 
ebensowenig, wie die zahlreichen feindlichen Nachhutabtei- 
lungen, die in den Waldungen verstreut lauerten. 
Am Abend dieses Tages stand die Armee, anschließend an 
die deutsche u., in der Linie Tereszpol—Frampol—Janöw— 
Zakliköw und an der Sanna bis zur Weichsel, am zo. Juni 
schon tief im Berglande, den linken Flügel vorgeschoben, 
vom Quellgebiete der Lada.über Wierzchowiska, Polichna, 
Olbißcin, Ksixzomiesz bis Awieciechüw. 
Ihr Vorrückungsranm, bisher durch die Linie Narol 
Miasto—Stanisköwüw — Gegend östlich Tereszpol gegen die 
deutsche Armee abgegrenzt, umfaßte von jetzt an das 
Gebiet westlich der Bachlinie, die von Czarnystok nordwärts 
zum Por fließt, des Por bis Turobiu und der Straße Turobiu 
—Krzczonow. Die Frontverschmälerung ermöglichte es, nere 
Armeereserven auszuscheiden. 
Dem Rückzüge östlich der Weichsel mußte auch jener 
des Feindes unmittelbar westlich des Stromes folgen. 
Hier behauptete er zwar 
am 29. Juni noch seine Stel- 
lungen, ging aber in der Nacht 
zum 30. vor der k. u. k. Ar¬ 
mee und dem rechten Flügel 
der Armeegruppe v. Woy rsch 
ebenfalls zurück. Cr verstärkte 
sich hingegen bei Jlza und 
stellte sich neuerlich auf den 
Höhen südlich der Kamienna 
bei Tarlow, ferner bei Sienno. 
Hart von Pu hallo bei 
Tarlöw in der Front ange- 
gangen und durch die k. u. k. 
4. Armee von drüben her be- 
droht, sah er sich bald gezwun- 
gen, das Gelände südlich des 
Kamiennaunterlauses preis- 
zugeben. 
Nun war der Zeitpunkt 
gekommen, den Erzherzog 
Friedrich abgewartet, um 
die nunmehr westlich der 
Weichsel entbehrlich werdende 
k. u. k. Armee einer Ver¬ 
wendung in einem anderen 
Operationsraume zuzuführen. 
GO.v.Woyrschs rech- 
ter Flügel war schon so nahe 
an die Weichsel herangekom- 
men, daß in der Lücke die halbe 
k. u. k. 2. Kavalleriedivision 
und die Polnische Legion ausreichten, indessen die 
Hauptkraft v. Puhallos vom 30. Juni bis 
2. Juli in der Richtung der Einwaggo- 
nierungsstationen Tarnobrzeg und Ost- 
rowiec^)im Abmärsche war. 
Wohl lag es nahe, diese Armee ausden südwärts laufenden 
Eisenbahnsträngen in das Karstgebiet am Jfonzo zu bringen, 
wo eben die erste Jsonzoschlacht tobte. Doch an dem gefaßten 
Entschluß unerschütterlich festhaltend, zuerst das im Norden 
gesteckte Ziel mit unbedingter Sicherheit völlig zu erreichen, 
wurde der große Entschluß gefaßt, v. P u h a l l 0 nicht dort- 
hin, sondern nach Osten, an den Bug zu werfen, 
er Niederringung des russischen Feindes mithelfe. 
Zweite Schlacht bei Krasnik. 
(1. bis 14. Juli.) 
Am 3. Juni war das Hauptquartier des GFM. v. M a k- 
k e n se n von Jaworow nach Rawa Ruska, das des GdJ. 
Erzherzog Joseph Ferdinand von Lancut nach 
LeZajsk gelangt, letzteres, um wenige Tage später weiter seind- 
wärts, nach Godziszow nördlich Jauüw, zu rücken. 
General Ruski, der Oberkommandant der russischen 
Streitkräfte der Nordwestfront, bot nun alles auf, dem mit 
ganz unerwartet raschem Tempo vorwärtsschreitenden An- 
greiser Halt zu gebieten. Er zog von allen Seiten Verstär- 
kungen herbei und bemühte sich, die Munitionsnot an der 
Front so schnell als möglich zu beheben. 
*) An der in diesen Tagen eröffneten Bahnstrecke im Kamienna- 
tale westwärts.
	        
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