Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

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des erzielten Erfolges gegen das Werk vorgeschickt wurde. Seine 
Abteilung wurde heftig beschossen und er selbst am Fuße durch 
eine Gewehrkugel schwer verwundet zurückgebracht. Das neuer¬ 
dings nach dem mißglückten Angriff aufgenommene Artilleriefeuer 
konnten die Österreicher von ihren Schanzen aus nur mit Musketen¬ 
feuer erwidern. Trotzdem gelang es ihnen doch, nicht nur Überfalls¬ 
versuche abzuwehren, sondern immer noch eine Verbindung mit 
Gradiska wenigstens in der Nacht herzustellen, von wo ihnen 
Bauersleute der Umgebung Nachrichten vermittelten, wie Munition 
und Lebensmittel herbeischleppten. Nachdem fast eine Woche schon 
die Beschießung erfolglos gedauert hatte, nahm der Stellvertreter 
des Artilleriegenerals die Sache in die Hand und brachte zwei Colu- 
brinen oberhalb Farra in eine günstigere Stellung, von wo er das 
Innere der Befestigung unter Feuer nehmen konnte. Jetzt kam die 
Besatzung des Monte Fortino in einige Bedrängnis. Fast jeder Schuß 
war ein Treffer, so daß der Kommandant Hauptmann Sibel noch 
während der Beschießung Erdhöhlen innerhalb der Stellungen des 
Werkes graben lassen mußte, um seinen Leuten einige Deckung 
geben zu können. Giustiniano läßt die erfolgreiche Beschießung 
einstellen und abermals stürmen. Zweihundert Mann leichter In¬ 
fanterie schleichen sich von der Nordseite her unbemerkt bis an die 
Palisaden und versuchen einzudringen. Die Besatzung war zwar an 
dieser Stelle überrascht worden, vermochte aber im erbitterten 
Handgemenge abermals den Feind zurückzudrängen und ihn über 
den Berg hinunter zu jagen. Dabei konnten sich die Österreicher nur 
mit der blanken Waffe verteidigen, da in den letzten zwei Tagen 
ihr Munitionsnachschub vom Feinde unterbunden worden war. 
Auch sonst hatte sich die Lage der kleinen Besatzung von Stunde 
zu Stunde verschlechtert; dreißig Mann waren bereits gefallen und 
eine größere Zahl von Mannschaft und Offizieren lag verwundet da. 
Hauptmann Sibel mußte sich nach vergeblicher Hoffnung auf einen 
Entsatz am 18. September zu einer Unterhandlung bereitfinden, 
als nach dem letzten abgeschlagenen Sturm von feindlicher Seite 
ein Tambour mit einem Parlamentär erschien, der die Aufforderung 
zur Übergabe des Monte Fortino überbrachte. Sollte die Befestigung 
nicht sofort übergeben werden, so würde sie in der nächsten Stunde 
samt der Besatzung durch Minen auffliegen. Sibel fand es mit der 
Übergabe nicht so eilig und glaubte auch mit Recht nicht an das 
Vorhandensein von Minen. Immerhin erbat er durch den Parla- 
Gnirs, Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo. 1615—1617. 
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