Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

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Schlag gegen die Befestigung der beiden Görzer Brückenübergänge 
auszuholen. Mit dem Gelingen dieses Unternehmens hofften die 
venezianischen Führer auch den Weg ins Hügelland des Coglio end¬ 
lich frei zu machen, von dessen Besitz die Aussichten für den schon 
lange gewünschten Einbruch nach Görz zur dauernden Besitz¬ 
ergreifung dieser Stadt auch vielfach abhängig erschienen. Noch am 
Abend des 28. August wird der als venezianischer Lehensträger auf 
feindlicher Seite kämpfende Karl v. Strassoldo mit einer Kompagnie 
berittener Arkebusiere von Mariano aus nach Lucinico entsendet, 
der alsbald die Meldung von der durch die Österreicher bereits er¬ 
folgten Räumung des Ortes und des Feldquartieres Lucinico an 
Erizzo erstatten kann. Dieser alarmiert noch in der Nacht seine 
Truppen und besetzt die von Trautmannsdorf aufgegebenen Stel¬ 
lungen, um dann am 4. September durch Giustiniano den Angriff 
auf die Höhen oberhalb Lucinico vom Westen und durch eine Um¬ 
gehung auch gleichzeitig vom Norden her vorbereiten zu lassen. Ge¬ 
deckt wurde das Unternehmen gegen Süden und Südost durch die 
Hauptreserve unter Erizzo, gegen die erzherzoglichen Besatzungen 
in Coglio (Hauptstützpunkt S. Martino-Quisca) durch vorgeschobene 
Kürassierabteilungen des Kommandos Girolamo Marcello. Bei der 
Ausführung dieses Planes gelang es Giustiniano, zunächst unbe¬ 
hindert durch seine Haupttruppe eine die Sternschanze Lucinicos 
dominierende Höhe des Podgorarückens in der Nacht besetzen zu 
lassen und dort einige Geschütze neben einem Kirchlein aufzustellen. 
Er selbst dringt am nächsten Morgen noch von Lucinico gegen den 
Ort Podgora am rechten Isonzoufer vor und schließt den Kampf¬ 
platz so weit ein, um die Besatzung der Österreichischen Höhen¬ 
schanze zur Übergabe zu zwingen. Galt der dort eingeschlossenen 
Kompagnie Colloredoinfanterie unter dem Kommando des Flam¬ 
länders Johann v. Boilion und des Hauptmanns Kaspar v. Neu¬ 
haus die besetzte Stellung bei dem Mangel an Trinkwasser und bei 
der scheinbaren Unmöglichkeit einer Verbindung mit Görz un¬ 
haltbar, so wiesen sie doch jede Verhandlung ab und beschlossen, 
bis zum Äußersten den Platz auch gegen die starke Übermacht 
mehrerer Kompagnien zu verteidigen. Unterdessen hatte aber Traut¬ 
mannsdorf der Besatzung durch Signale erlaubt, sich aus der ohne 
Wasser und ohne Proviant gebliebenen Stellung durchzuschlagen. 
Während durch zwei Tage schwere Sturmangriffe, geführt von 
Horatio Baglione, vergeblich gegen die entschlossene Verteidigung
	        
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