Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

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liehen Sold von 80 Scudi, die ihm zugeteilten sieben Feldärzte 40 
bis 80 Scudi. 
Kämpfe bei Pontebba und Tarvis. (August 1616.) 
Ende Juli bereiteten sich im Zusammenhang mit dieser Epidemie 
Ereignisse vor, die die Absicht des Feindes erkennen ließen, bei 
nächster Gelegenheit das kühlere Bergland am oberen Isonzo als 
Kampfgebiet zu wählen. Größere offensive Unternehmungen konnten 
auf dieser Seite kaum beabsichtigt gewesen sein. Es scheint eher, 
daß man den anfangs des Krieges fehlgeschlagenen Plan hier wieder 
aufnahm, um auch die auf österreichischer Seite gelegenen Über¬ 
gänge in die Hand zu bekommen, die von Kärnten aus an die Ope¬ 
rationslinien herabführten. Man hatte zwar kurz vorher schon zwei 
Sperren im Natissonetal bei Cividale angelegt und außerdem diesen 
Ort selbst neu befestigt und die Verteidigung den in der nächsten 
Nachbarschaft ansässigen Schiavoni gegeben. Vielleicht dachte man 
neben der Sperrung der Kärntner Übergänge auch schon an die 
Vorbereitungen für einen späteren Einbruch in das Görzer Land 
durch das Isonzotal. 
Auf österreichischer Seite war gegen einen derartigen Einfall 
in das obere Isonzotal von Cividale aus nur in Karfreit und Tolmein 
durch die Aufstellung kleiner Sperrkommanden vorgesorgt worden. 
Bezüglich der weiter westlich liegenden Gebirgsübergänge hatten 
beide Parteien seit Kriegsbeginn an einem stillen Übereinkommen 
festgehalten, daß mit Rücksicht auf den venezianisch-deutschen 
Handel die Straße Gemona—Chiusa—Pontebba—Tarvis als ein 
neutraler Verbindungsweg betrachtet wird. Die venezianischen Ma߬ 
nahmen in Gemona und Venzone, die den Befestigungsarbeiten und 
Truppenansammlungen in Cividale gefolgt waren, ließen daher 
doch einen Angriff nach Kärnten befürchten. Um ihm nicht un¬ 
vorbereitet begegnen zu müssen, wurde Ende Juli gegen Tarvis eine 
Grenzwache von vierhundert Mann unter dem Hauptmann Wilhelm 
Smith (ein englischer Soldoffizier) vorgeschoben, während in die 
gleiche Gegend weitere vierhundert Mann vom Bischof von Bam¬ 
berg zum Schutz seiner an der Kärntner Grenze gelegenen Be¬ 
sitzungen aufgestellt worden waren. Die von Graz an Smith gelangten 
Befehle enthielten nur Aufträge zur Grenz Verteidigung, die jedoch 
nur im Falle besonderer Notwendigkeit durch Besetzung von Vene- 
zianisch-Pontebba und die dort einzurichtenden Befestigungen auf 
feindlichem Boden durchzuführen war. Alarmnachrichten, die aus
	        
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