Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

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ziationen der Senat doch keinen Grund hatte, mit dessen Leistungen 
im ersten Abschnitt des Krieges sich zufrieden zu erklären. Es wurden 
neue, höhere Kommandostellen geschaffen, die einen Kriegsrat 
bildeten, deren ausführendes Organ Giustiniano blieb. Man hatte 
jetzt eine Yielköpfigkeit der HeeresführuUg geschaffen, in die sich 
außerdem auch der Senat von S. Marco Befehle erteilend gerne 
einmischte. So wurden schon anfangs April die neuen Kommando¬ 
stellen, angeblich nach österreichischem Beispiel, folgend verteilt: 
Oberkommando erhielt der General der Armee Priüli*), die Reiter¬ 
truppe der General Francesco Martinengo, die Artillerie der General 
Ferrante de Rossi; General Pompeo Giustiniano übernahm wie früher 
die Stelle des Feldmeisters (operierender General), zugeteilt war ihm 
Camillo Trevigiano, der gleichzeitig das Kommando über die 
albanesische Reiterei führte. Zum kommandierenden Kriegsrat im 
Felde wurde damals noch gezählt: der in Palma residierende General 
Francesco Erizzo und das Mitglied des Senates Proveditore Bar- 
barigo**). 
Verstärkung der österreichischen Feldarmee. 
Auf österreichischer Seite führte weiterhin Freiherr Adam 
von Trautmannsdorf das oberste Kommando mit Baron Petingher, 
seinem Generalstabschef, den später der Reiteroberst Baldassar 
Marradas abgelöst hat. Abteilungskommanden waren neben den schon 
früher verliehenen beim Ausbruch der zweiten Kriegsperiode noch an 
folgende kaiserliche Offiziere übertragen worden: an Graf Frahz 
v. Thurn (Sohn des Grafen Raimund), Gottfried Hueber, Baron 
Fels, Sommer, August Feiner, Oberst Josef Stauder (rückte aus 
Komom mit eintausendzweihundert Mann in drei Kompagnien im 
April 1616 in der Front ein), Baron Prainer, Baron Herberstein und 
einen Lothringer, den Herrn Nikolaus des Fours. Dazu kamen noch 
drei spanische Offiziere: Henrico Paradiso, Pietro Vasquez und Ron- 
dello. Mit neuen Truppen konnten außerdem noch vor Wiedereröffnung 
der Feindseligkeiten die Front bei Görz erreichen: Hauptmann Min- 
dorf mit fünfhundert Mann steiermärkischer Infanterie, deren Kom¬ 
mando später der Conte di Porcia übernahm, und Commendatore 
Rudolf Colloredo mit fünfhundert Musketieren. 
*) Priuli blieb vorläufig noch in Venedig und begab sich erst Mitte Juni 
an die Front nach Palma. 
**) Barbarigo wird im Juni vom Proveditore Foscarini abgelöst, um im 
Sommer 1617 neuerdings das gleiche Feldkommando zu übernehmen.
	        
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