Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

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verteilen mußte. Die übrigen zwei Kompagnien wurden im alten 
Quartier zu Romans belassen. Für die letzten Maitage war unter¬ 
dessen die Ankunft der Haupttruppe der Niederländer unter Graf 
Johann Emst von Nassau angekündigt, die auf dem Seewege nach 
Monfalcone schon unterwegs waren. Auf englischen und holländischen 
Schiffen hatte sich diese Armada im November des vergangenen 
Jahres zu Antwerpen eingeschifft und war über Gibraltar nach einem 
Verluste von eintausendfünfhundert Mann durch Krankheiten und 
Seenot im Mai 1617 endlich an der istrischen Westküste zur Voll¬ 
endung ihrer Ausrüstung gelandet worden. Die Landung schien auch 
den Zweck zu verfolgen, die Österreicher über die Bestimmung dieser 
Truppen möglichst lange im Unklaren zu lassen. 
Im Hauptquartiere zu Mariano war man wiederum einmal fest 
an der Arbeit, um einen neuen Angriffsplan auszuarbeiten, der mit 
Hilfe der neuen Verstärkungen endlich zur Erreichung der in Venedig 
gewünschten Kriegsziele führen sollte. Wenigstens mit der Einleitung 
zu einer großen Offensive wollte sich Don Giovanni Medici noch 
ohne fremde Hilfe selbständig den bis jetzt ihm versagt gebliebenen 
Kriegsruhm verdienen. Da nach der letzten Meldung in den Gräben 
und Bastionen des Parks und Kastells von Rubbia nur hundertsechzig 
Mann aufgestellt waren, sollte von Farra aus mit Hilfe eines Über¬ 
falles in diese Stellung eingedrungen werden. Bei Sankt Florian 
wurde der Bau einer Sperre angeordnet, um den Österreichern die 
Zufuhr nach S. Martino und Quisca abzuschneiden und schließlich 
sollte noch mit der Besetzung der Mühle von Salcano ein An¬ 
griff auf Görz an der Nordseite vorbereitet werden. Der Kriegsrat 
nahm aber nach den bisherigen Erfahrungen gegen neue Experi¬ 
mente Stellung und verschob die letzt geplanten Unternehmungen, 
wie die endgültige Fassung des neuen Kriegsplanes, bis Graf Ernst 
von Nassau an den Beratungen teilnehmen könnte. 
Vorbereitungen zur letzten venezianischen Offensive. (Sommer 1617.) 
Hatten schon die letzten Pläne Medicis weit ausgreifende 
Unternehmungen ins Auge gefaßt, so hatte man in Venedig der An¬ 
kunft der Niederländer Truppen, denen ein, wie sich bald zeigte, 
übertriebener Ruf kampferprobter Tüchtigkeit voranging, in das 
nächste Angriffsprogramm auch noch das österreichische Istrien 
samt Triest einbezogen. Darum mußte sich auch Don Giovanni 
Medici zunächst mit den niederländischen Abteilungen Vassenhofens 
begnügen, da man die drei- bis viertausend Mann des Grafen von
	        
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