Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

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Österreichische Unternehmungen zur See. (April, Juli 1617.) 
In diesen Tagen fanden auch nennenswerte Unternehmungen 
statt, bei denen sich die österreichischen Waffen zum ersten Male 
auf die See hinauswagten, um venezianische Schiffe anzugreifen. 
Freiherr von Petazzo, der kaiserliche Hauptmann zu Triest, hatte 
das erste österreichische Kampffahrzeug, eine Armanizza, ausge¬ 
rüstet, mit der er am 26. April 1617 in den Abenstunden nach Caorle 
ausläuft. In der dortigen Lagune greift er vier venezianische mit 
Salz beladene Schiffe an und kapert sie. Drei dieser Schiffe bohrt er 
in den Grund, vernichtet für fünftausend Dukaten feindliche Werte 
und bringt das schönste der drei Schiffe mit siebenundzwanzig Gefan¬ 
genen als gute Prise nach Triest. Er wird zwar von einer veneziani¬ 
schen Galea und zwei Armanizze verfolgt, die unter den Batterien 
des Hafenkastells die Verfolgung auf geben, nachdem sie den 
Stadtteil Riborgo, ohne größeren Schaden anzurichten, bom¬ 
bardiert hatten. Dieser schöne Erfolg ermutigt Petazzo zu weiteren 
Unternehmungen zur See, für die er bereits am 19. Juli 1617 die 
Ausrüstung von vier Kriegsfahrzeugen beendet hatte, die mit drei¬ 
hundert Morlaken unter Kapitän Ferlletich und Triestiner Frei¬ 
willigen bemannt wurden. Ein um diese Zeit versuchter Angriff auf 
Palestrina wurde zwar durch das sclrwere Unwetter eines Garbin ver¬ 
hindert, dafür gelang der österreichischen Flottille ein paar Tage 
später ein erfolgreicher Überfall auf den venezianischen Hafen von 
Muggia, 
Ankunft des ersten Transportes der niederländischen Hilfstruppen. 
Endlich langte im venezianischen Lager zu Mariano der erste 
niederländische Transport von tausend Mann in sechs Kompagnien 
unter dem Obersten Anton Segrs von Vassenhofen an, denen Romans 
als Quartier angewiesen wurde. Diese Ankunft gab der veneziani¬ 
schen Feldarmee wieder Veranlassung zu neuen Angriffsplänen und 
eine etwas zuversichtlichere Stimmung, der aber bald wieder eine 
Enttäuschung folgte. Die Niederländer zeigten nämlich gleich nach er¬ 
folgter Einquartierung große Unzufriedenheit und verstiegen sich 
zur offenen Rebellion gegen die eigenen Offiziere, wTeil sie unter 
anderem mit dem monatlichen Söldnerlohn von sechzehn bis acht¬ 
undzwanzig Lire sich nicht zufriedengaben. Mit Mühe brachte Don 
Giovanni Medici wieder einige Ruhe in die niederländischen Kom¬ 
pagnien, die er aber zur Sicherheit auseinanderziehen und in die 
Quartiere von Forte Priuli, Fogliano und Lucinico (zwei Kompagnien)
	        
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