Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

142 
alle zusammen waren nicht im stände, nur einen kleinen Raum 
dauernd in Sicherheit zu halten. Hatten sich seit dem 11. April die 
bei Görz liegenden Reiter für ihre Streifzüge das Coglio ausgesucht, 
in dem sie Transporte und kleine Abteilungen besonders gerne vor 
Sankt Florian abfingen, so blieb der Raum vor Gradiska für Streif¬ 
züge den Kürassieren D’Ampierres Vorbehalten. Als ein besonders 
schneidiger Ritt in das vom Feinde besetzte Gebiet wird das von ihm 
am 3. Mai mit sechzig kroatischen Reitern gewagte Unternehmen 
in dem venezianischen Berichte besonders erörtert. D’Ampierre hatte 
unweit Gradiska den Isonzo überschritten und drang in die Flur 
südöstlich Mariano vor. Nachdem er unweit des feindlichen Postens 
Forte della Casetta (Forte Tasino) seine Reiter in den Weingärten 
versteckt hatte, ritt er, nur vom Wachtmeister und ein paar Mann 
begleitet, die dort stehende Vedette Capelletti gelassen an, so daß 
diese in der nahenden Gruppe eigene Reiter solange vermuten, bis 
sie aufgehoben waren. Von hier ging die Jagd des ganzen Streif¬ 
kommandos gegen Lucinico weiter. Am Weg kam ihm eine Or¬ 
donnanz aus dem nächsten Quartier in den Weg. Mit versorgter 
Waffe nähert sich D’Ampierre dem einzelnen Mann, schüttelt ihm 
freundlich die Hand und begrüßt den Überraschten als den ersten 
eigenen Gefangenen dieses Tages. In der nächsten Nähe von Fort 
Priuli werden schließlich die Kroaten von feindlichen Reitern unter 
einem Wachtmeister als Feinde erkannt. Ein kleines Gefecht beginnt. 
Der Wachtmeister und sieben seiner Reiter bleiben tot am Platze, die 
anderen sind schwer verwundet. Dieser Zwischenfall alarmiert 
endlich die Venezianer in den nächsten Stellungen. D’Ampierre sucht 
jetzt im raschesten Tempo eine Isonzofurt oberhalb Mainizzas zu er¬ 
reichen. Am Wege dahin wird noch ein venezianischer Capitano, 
ein Reiter und einige Soldaten nicht weit vom Fort Tartaruga un¬ 
schädlich gemacht und schließlich ohne Verlust eine Furt erreicht, 
in der der Zug noch von den Kanonen des Forts Priuli wirkungslos 
beschossen wird. Am gleichen Tage unternahmen Oberst Kinsky 
und Hardegg von Gradiska aus einen kleinen Streifzug gegen 
Fogliano und jagten ein ihnen entgegengeschicktes Infanterie¬ 
kommando der dortigen Besatzung in die Flucht, Die Folge der¬ 
artiger Vorstöße im Raum hinter und zwischen den Stellungen der 
Feinde zwangen ihn wie die letzten Mißerfolge zum Aufgeben 
offensiver Bewegungen bis zu der Zeit, in der das sehnlich erwartete 
niederländische Kriegsvolk mit in den Kampf gestellt werden konnte.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.