Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

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mindestens das Doppelte folgende Dispositionen im Hauptquartier für 
den geplanten Angriff ausgearbeitet: Durch weitere Scheinmanöver 
sollten die Österreicher veranlaßt werden, den Hauptstoß vorGradiska 
zu erwarten und dorthin aus den Uferstellungen zwischen Görz und 
Savogna möglichst viele Truppen abzuziehen. Am 1. April in der Nacht 
haben gleichzeitig als überraschender Angriff die Überfälle auf fol- 
gende feste Plätze und Stellungen zu erfolgen. Gegen Fort Stella 
aus der Gegend von Monfalcone. Die Uferschanzen von Savogna, 
Rubbia und S. Andrä bei Görz, Podgora und Görzer Brückenkopf, 
Forte del Bosco (Kastanienschanze) auf der Podgorahöhe werden 
von den Quartieren Mariano und Lucinico aus angegriffen, Sankt 
Florian, Canale und Salcano vom Judriotale aus. Besonders anbe¬ 
fohlen wurde noch, daß eine jede einzelne Stellung nach Eroberung 
bis zum Eintreffen neuer Befehle gehalten werden muß. Bis zum 
Abend vor dem großen Angriff ging in den venezianischen Quar¬ 
tieren jedwede Vorbereitung nach Wunsch des General-Feldmeisters. 
Am 31. März abends begann daher die täuschende Bewegung in 
den Belagerungsschanzen vor Gradiska; Schützenketten, die zeit¬ 
weilig vorliefen, schossen die Nacht hindurch gegen die Festung. 
Was zur Einleitung seines weitausgreifenden Unternehmens Don 
Giovanni Medici erreicht haben wollte, das stellte sich zunächst 
wirklich ein: Trautmannsdorf begibt sich nach Gradiska und trifft 
in Erwartung eines Angriffes alle letzten Maßnahmen zur Verteidi¬ 
gung der Festung. Unterdessen hatte sich in aller Stille der Überfall 
in das Isonzotal bei Canale bis zum Losbrechen vorbereitet. 
Der Angriff auf Canale. (1. April 1617.) 
Als Ausgangspunkt war die Ortschaft S. Nicolo im Judriotale be¬ 
stimmt. Schon am 29. März waren dort einmarschiert : Capitano Lorenzo 
Todini mit einem Teil der Besatzung von Karfreit, deren Marsch¬ 
formation durch Schiavoni und Mannschaften aus Cividale auf einen 
Stand von etwas mehr als fünfhundert Mann gebracht worden war. 
Als zweite Gruppe war am gleichen Platz Capitano Marc Antonio 
di Manzano erschienen, der einhundertfünfzig Reiter, die gleiche 
Zahl Venezianer Infanterie und fünfzig Albanesen samt einem 
größeren Provianttrain befehligte. Erizzo, der hier die Oberleitung 
führte, hatte der Gruppe Manzanos befohlen, am 31. März das 
Judriotal hinaufzumarschieren und in der Nacht über den Sattel 
von Kambresko im Isonzotal Ronzina zu erreichen, hier den Train 
und eine Infanteriereserve zu belassen und am linken Ufer des
	        
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