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Die venezianischen Streitkräfte nach dem Winter 1616/17.
Unterdessen hatten aber die letzten Wochen den Venezianern
neuerlich gezeigt, daß die kleinen Teiloffensiven der Österreicher
Raum gewinnend, neuerlich auch auf die Mannschaften demorali¬
sierend einzuwirken begonnen haben. Don Giovanni wußte schon
keinen Rat mehr. Aufs neue meldet er aus dem Feldlager von
Mariano am 14. März 1617 nach Venedig, daß er bei dem noch immer
zu geringen Stand seiner Streitkräfte für das Weitere keine Ver¬
antwortung übernehmen und die Befehle zu Angriffen nicht ausführen
könne. Gleichzeitig legte er auch den Standesausweis seiner Feld¬
truppen vor, in dem er Artillerie und Arbeitstruppen, ferner die Be¬
satzung von Palma, Chiavaretto della Pontebba, Chiusa, Cividale
und der dort liegenden Forts, außer Monfalcone, und die vielen
Einzelposten nicht mitgezählt hatte. Nach dieser Zählung verfügte
der Generalfeldmeister über Truppen mit folgender von ihm an¬
gegebenen Zahl und Art:
Reitertruppen,
Truppen
Kopf¬
zahl
Beschreibung der Truppen durch den Feldmeister
1 beritten . .
Kürassiere j ohne pferde
320
100
bereits sehr heruntergekommen, sehr ab¬
gebraucht, daher langsam. Man kann nicht
viel Dienst von ihnen verlangen; das
gleiche gilt für die übrige Reiterei
Arkebusiere aus dem
Veneto
270
ursprünglich 7 Kompagnien
Arkebusiere aus der
Lombardei
160
ursprünglich 3 Kompagnien
Kürassiere aus der Lom¬
bardei
120
2 Kompagnien
Leichte Reiter (Cappe-
letti)
400
davon 300 Mann mit Pferden eben im
Felde angekommen
Albanesische und dalma¬
tinische Reiterei
500
hat bisher den beschwerlichsten Dienst,
die Sicherung am Isonzo bei Lucinico,
gehabt und dabei besonders starke Ver¬
luste erlitten
Berittene Musketiere
100
ursprünglich 2 Kompagnien; haben einen
höheren Reitersold, leisten aber auch nicht
mehr als die einfachen Arkebusiere zu
Pferd
Zusammen . . .
1970