Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

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von Gradiska sich verschoben hatte, ließ Trautmannsdorf weiter 
fortsetzen. Nachdem den Venezianern Munitions- und Proviant¬ 
transporte von See aus durch die Lagune nach Cervignano und von 
da nach Palma wie in die Quartiere der Front zugeführt wurden, 
hatte man an dieser Stelle die Störung des feindlichen Nachschub¬ 
dienstes von Gradiska aus mit manchem Erfolg versucht. General 
Trautmannsdorf fand in dem österreichisch gesinnten Aquileja eine 
gute Basis für seine Unternehmungen, die entweder auf derNatissa die 
nach Cervignano ziehenden Warenschiffe plünderten oder bis zur 
Landungstelle des gleichen Flußlaufes vor Cervignano gingen. Erst 
als dort einmal einer größeren Anzahl venezianischer Schiffe die 
Ladung abgenommen, die Schiffe selbst verbrannt worden waren, 
wurde Don Giovanni Medici zu Sicherungsmaßnahmen an dieser 
Stelle veranlaßt. Wie nach jedem gelungenen Überfall, so wurde 
diesmal auch hier den armen Friaulern die Schuld beigemessen und 
nicht dem Unvermögen der eigenen Truppen und Führer, die der 
Kühnheit der erzherzoglichen Truppen keine wirksame Abwehr ent¬ 
gegenstellen konnten. So ließ diesmal Medici ein Strafkommando nach 
Aquileja marschieren, das im Ort und in der Umgebung die Bauern¬ 
häuser in Brand steckte und einen Teil der männlichen Bevölkerung 
gefangen wegschleppte. Da er aber selbst von dem geringen Nutzen 
dieser Maßnahme überzeugt war, so ließ er die bereits am 18. Januar 
dem General-Proveditore von Venedig aus anbefohlene Befestigung 
des Flußhafens und Ortes Cervignano durchführen*). Außerdem 
wurde noch anfangs März durch weitere Sperrschanzen Gradiska 
gegen Westen von den Zugängen nach Aquileja, Palma, Cervignano 
möglichst abgeschlossen. Gleichzeitig verständigt sich Don Giovanni 
Medici mit dem Geüeral-Proveditore dahin, während der nächsten 
Wochen die Operationen im engeren Görzer Abschnitte einzustellen 
und nach dem Einlangen der Ersatzmannschaften für die während 
des Winters erlittenen Verluste alle freien Kampfmittel gegen Gradiska 
zu vereinigen, die Stadt zum Fall zu bringen und dann, einem alten 
Plane seiner Vorgänger folgend, den unteren Karst überschreitend 
durch das Vallone in das Innere der Görzer Grafschaft einzufallen. 
*) Strassoldo und später Marradas hatten nach Graz schon im Juli 1616 
gemeldet, daß eine Besetzung und Befestigung von Cervignano dem Feinde 
den größten Schaden zufügen würde, da auf diese Art der Wasserweg von 
Venedig nach Palma gesperrt ist. Wegen Mangels an Truppen wurde damals 
dieser Vorschlag nicht angenommen.
	        
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