Volltext: Österreichs Kampf für sein Südland am Isonzo 1615 - 1617

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Don Giovanni Medici zum Angriff gezwungen. Doch führte er ihn nicht 
gegen die von Trautmannsdorf befehligte Hauptmacht, die er seit 
dem Dezembergefecht vor Lucinico sehr zu fürchten schien, sondern 
er hoffte die öffentliche Meinung in Venedig vorläufig auch mit 
einem kleinen Erfolge zufriedenstellen zu können, wenn ihm mit 
einem Einfall in das Coglio die Besetzung eines festen Platzes wie 
des von Sankt Martin gelänge. Er traf hierzu manche Vorbereitung 
und bestimmte die Nacht auf den 13. Februar zur Ausführung, 
nachdem er die zum Angriff bestimmten Truppen allmählich und 
unauffällig in Vipulzano konzentriert hatte. Gut vorbereitet erschien 
das Unternehmen, für dessen Gelingen ein im Verhältnis zu der 
schwachen Besatzung überaus starker Körper in Bewegung gesetzt 
wurde. In Sankt Martin lagen damals unter dem Befehle des Herrn von 
Neuhaus nur Teile der Kompagnien Colloredo und Matthias d’Austria, 
ferner etwas einheimische Miliz und flüchtige Landbevölkerung. Don 
Giovanni Medici glaubte gegen diese paar Mann eine große Streit¬ 
kraft einsetzen zu müssen, um einerseits gegen einen von Görz aus 
eingeleiteten Entsatzversuch gesichert zu sein, anderseits gebot die 
Situation vor Lucinico, möglichst rasch die Besatzung von S. Mar- 
tino durch ein sehr starkes Aufgebot zu überwältigen. Letzteres 
bestand aus 3 Kompagnien leichter Infanterie, 500 Arkebusieren 
und Musketieren, 250 Stürmern mit zusammenlegbaren Leitern und 
Belagerungswerkzeug ausgerüstet, einigen Kompagnien Albanesen, 
60 Mann technischer Spezialtruppe, 25 französischen Feuerwerkern 
mit Sprengpetarden und Raketenbomben, 25 großkalibrigen fahr¬ 
baren Arkebusen, einer Tragtierabteilung für Munitionstransport, 
500 Reitern und 15 Mann mit einem Kapitän aus dem Kastell 
Vipulzano als ortskundige Führer. 
Noch am Abend vor dem Angriffe klärt eine venezianische 
Reiterabteilung bis nach Cosana auf und kann melden, daß im An¬ 
griffsgebiet außer der ahnungslosen Besatzung von Sankt Martin 
keine gegnerischen Truppen stehen. Darauf werden sofort die drei 
Kompagnien Infanterie zur Besetzung der Umgebung von Sankt 
Martin unter Führung der fünfzehn Mann aus dem Kastell Vipulzano 
abgeschickt. Die Reiterkompagnien aus Mariano und Lucinico waren 
unter dem Kommando Trevigianos gleichzeitig in die Gegend 
zwischen Cosana und Sankt Florian vorgeschickt worden, um mit 
Unterstützung von Infanterie die Wege gegen Görz und Salcano zu 
sperren. Nach Mitternacht waren aber auch schon fünfhundert
	        
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