Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Warschau anzugreifen. Am 28. September hatte die (9.) 
Armee bereits die Linie Piotrków—Piñczów erreicht. 
Das öu. Heer schloß sich mit allen seinen vier Armeen 
dieser Vorrückung südlich an. 
Der Vormarsch begann vom linken Flügel und wurde 
zwischen dem 1. und 5. Oktober allseits angetreten. Es 
marschierte die 1. Armee beiderseits der Weichsel gegen 
die Sanmündung, die 4. Armee südlich davon an den un¬ 
teren San abwärts Jaroslau, die 3. Armee mit der Mitte 
auf das belagerte Przemysl, die 2. Armee aus den Kar¬ 
pathen gegen den oberen Dniester. Die anfänglich nur 
schwachen russischen Truppen wurden überall rasch 
zurückgedrängt. 
Über die Maßnahmen der Russen erhielt die öu. und 
deutsche Führung aus aufgefangenen russischen Funk¬ 
sprüchen zu dieser Zeit und auch im späteren Verlaufe 
des Krieges eingehende Kunde. 
Bis 9. Oktober hatte die 1. Armee den untersten San 
und die anschließende Weichselstrecke erreicht. Die 
anderen öu. Armeen näherten sich dem mittleren und 
oberen San in raschen Märschen, die Russen zur Auf¬ 
gabe der Belagerung von Przemysl zwingend. In weni¬ 
gen Tagen waren die öu. Armeen mehr als 100 km vor¬ 
marschiert. Doch schon begann diesseits der Weichsel 
und des San der russische Widerstand sehr stark zu 
werden, und bald entbrannte die Schlacht im ganzen 
Räume von Warschau bis in die Karpathen Oberungarns 
in voller Wucht. 
Schon Lezajsk, Przeworsk und Jaroslau mußten am 
9. und 11. Oktober erstürmt werden. Zu dieser Zeit mar¬ 
schierten das Grazer (III.) Korps und alpenländische 
Truppen (44. Schdiv. und 88. Kaiserschützenbgde.) durch 
Przemysl und trafen östlich der Festung auf starke rus¬ 
sische Stellungen. 
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