Volltext: Österreichs Volksbuch vom Weltkrieg

Inzwischen sandte die russische Führung Teile der 
9. Armee, die bei Warschau und Iwangorod eben einzu¬ 
treffen begann, mit Bahn weiter nach Lublin. Alle diese 
russischen Maßnahmen Waren von weittragender Bedeu¬ 
tung. Die russische 9. Armee hatte bisher die Aufgabe, 
von Warschau und Iwangorod nach Westen quer durch 
das Weichselland gegen Preußisch-Schlesien vorzugehen, 
wo bekanntlich, außer in den Festungen, gar keine Trup¬ 
pen standen. Diesen Plan mußten die Russen vorerst 
aufgeben. So wirkte die öu. 1. Armee wesentlich mit, das 
Deutsche Reich zu entlasten. Freilich hatte damit die 
Armee Dankl die Übermacht von zwei feindlichen Ar¬ 
meen auf sich gezogen. 
Die russische 5. Armee, die vom Bug her der bedräng¬ 
ten russischen 4. Armee bei Lublin Hilfe bringen sollte, 
wurde — wie später noch dargelegt wird — auf dem 
Marsche nach Westen von der öu. 4. Armee bei Koma- 
rów in der Flanke angegriffen und geworfen. 
Die öu. 1. Armee setzte indessen in den letzten August¬ 
tagen unentwegt den Angriff gegen Lublin fort. Zahl¬ 
reiche Landsturm- und Marschtruppen nahmen in vor¬ 
derster Linie an diesen Kämpfen teil. Mittlerweile hat¬ 
ten die Armeegruppe Kummer und bald darauf auch das 
deutsche Landwehrkorps Woyrsch die Weichsel bei Jo- 
sefóW überschritten und machten die weiteren Kämpfe 
im Verbände der 1. Armee mit. Die Übermacht des Fein¬ 
des wurde jedoch zu groß, ihn zurückzuwerfen gelang 
nicht mehr. 
Anfang September wurde der rechte Flügel der öu. 
1. Armee, das X. Korps, westlich Zamosc schwer be¬ 
droht, weil die bei Komarów von der öu. 4. Armee, Ge¬ 
neral Auffenberg, besiegte russische 5. Armee wieder 
vorzudringen begann. Auffenberg konnte gegen seinen 
bisherigen Feind deshalb nicht genügend Kräfte zurück¬ 
lassen, weil das Gros der öu. 4. Armee nunmehr nach 
78
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.