Volltext: Österreichs Volksbuch vom Weltkrieg

heer in seinem Westmarsche endgültig zum Stehen. Im 
Süden, in den Karpathen, wogte der Aufhaltekampf noch 
weit bis in das nächste Jahr. 
Französischer Kriegsschauplatz. 
Sieben deutsche Armeen rückten vom Rhein nachFrank¬ 
reich. Zwei von ihnen drückten die Franzosen an ihre 
befestigte Ostfront zurück, die fünf anderen schwenk¬ 
ten in raschen Märschen und siegreichen Kämpfen durch 
Luxemburg und Belgien. Die belgische Armee wich in 
die Festung Antwerpen, die französische Hauptarmee und 
die englische Armee wurden in einer Reihe von Schlach¬ 
ten bis an die Marne östlich Paris zurückgeworfen. 
Da stießen die Franzosen und Engländer überraschend 
zum Gegenangriff vor, bei dem auch Truppen aus der 
Festung Paris in entscheidender Weise mitwirkten. Vom 
5. bis 9. September wogte die Schlacht im ganzen Räume 
zwischen Paris lind Verdun. Im Augenblick des deut¬ 
schen Sieges wurde der deutsche rechte Flügel in Ver¬ 
kennung der Lage von der Marne zurückgerufen und 
dann auch das Gros des Heeres zurückbefohlen. 
Die Herbstmonate waren von anstrengenden Märschen 
und schwersten Kämpfen erfüllt, weil beide Gegner am 
Nordflügel umfassen wollten. Doch keinem gelang dies, 
sondern beide blieben nach Erreichung der Ärmelkanal¬ 
küste von dort bis an die Schweizer Grenze in starken 
Stellungen einander gegenüber. Der „Stellungskrieg" 
begann, der in vielen Teilen der ganzen Front 4 Jahre 
unvermindert, zermürbend andauerte. Nur in einzelnen 
Räumen kam es im Laufe des Krieges zu großen Offen¬ 
siven, die aber erst im Jahre 1918 kriegsentscheidende 
Wendungen herbeiführten. 
Den deutschen Vormarsch und die Kämpfe 1914 auf 
dem französisch-belgischen Kriegsschauplatze machten 
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