Volltext: Österreichs Volksbuch vom Weltkrieg

Anfang August 1914 standen Rußland, Frankreich, das 
Britische Weltreich, Belgien, Serbien und Montenegro 
als Verbündete gegen die beiden Mittelmächte Öster¬ 
reich-Ungarn und das Deutsche Reich. Italien hatte am 
2. August erklärt, neutral bleiben zu wollen. 
Mittlerweile fuhren und marschierten die meisten öu. 
Truppen, die gegen Serbien und Montenegro aufgeboten 
worden waren, gegen die Grenzen dieser Länder. Das 
Auftreten Rußlands als Feind stellte das öu. Armeeober¬ 
kommando vor eine schwierige Lage. Im Norden drohte 
das übermächtige Rußland, dorthin mußten alle verfüg¬ 
baren Truppen. Der Balkan war zum Nebenschauplatz 
geworden. Für einen solchen Fall war schon im Frieden 
vorgesehen, von den 48 Inf- und 11 Kavdivisionen Öster¬ 
reich-Ungarns nur 8 Infdiv. gegen die beiden Balkan¬ 
staaten zu verwenden, die anderen 40 Inf.- und alle 11 
Kavdiv. aber in Galizien zur Versammlung gegen Ru߬ 
land zu bringen. 
Aus eisenbahntechnischen Gründen mußten aber den 
schon in Durchführung begriffenen Aufmarsch an Donau 
und Save auch jene Truppen beenden, die nun nicht mehr 
dorthin, sondern nach Galizien gehörten. Nur wenige, 
für den „B"-Fall bestimmte Heereskörper, die die Fahrt 
noch nicht angetreten hatten, konnten unmittelbar nach 
Galizien geleitet werden. 
So kamen also an den Grenzen Serbiens zu viele öu. 
Truppen an, von denen die meisten nach Freiwerden der 
Bahnen ihre Fahrt nach Galizien fortsetzen sollten. Aber 
nur bei kleinen Teilen traf dies zu. Die meisten Trup¬ 
pen wurden in die Kämpfe an der Save und Drina ver¬ 
wickelt, und schließlich blieben gegen Serbien-Montene¬ 
gro außer den vorgesehenen 8 Divisionen noch weitere 
80 Bataillone und 200 Geschütze, die in Galizien sehr 
fehlten. 
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