Volltext: Österreichs Volksbuch vom Weltkrieg

land losschlagen. Aber das Zarenreich ließ sich von sei¬ 
nem Plane, mit dem Großteil der zuerst verfügbaren 
Truppen Österreich-Ungarn anzufallen, nicht abbringen. 
Das Deutsche Reich stand vor der Frage, wel¬ 
chen von seinen beiden Gegnern in West und Ost es mit 
seiner Hauptkraft zuerst bekämpfen sollte. Es wählte 
Frankreich, den rascher bereiten Feind im Westen. 
Am schwierigsten hatte es Österreich-Ungarn, 
an dessen Grenzen gleich fünf Widersacher sprungbereit 
lauerten. Es mußten in komplizierter Weise gegen Ru߬ 
land, Rumänien, Serbien, Montenegro und Italien Kriegs¬ 
vorbereitungen aller Art getroffen werden. Es war ein 
Glücksfall, daß im Sommer 1914 wenigstens zwei von 
ihnen, Italien und Rumänien, zunächst noch neutral ver¬ 
blieben. 
Vom Jahre 1908 an waren die Beziehungen Österreich- 
Ungarns zu Rußland und besonders zu Serbien und Mon¬ 
tenegro so gespannt geworden, daß viele Monate hin¬ 
durch in den öu. Grenzgebieten gegen jene drei Staaten 
alle öu. Truppen fast auf Kriegsstand gehalten werden 
mußten, so nahe schien der Kriegsausbruch bevorzustehen. 
Diese Maßnahmen und zahlreiche Befestigungsbauten 
— auch gegen Italien — hatten die Donaumonarchie zu 
großen Ausgaben gezwungen. 
6. Vom Kriege gegen Serbien zum Weltkrieg. 
Die vielen und lange dauernden Einberufungen nicht¬ 
aktiver Offiziere und Mannschaften und die fortgesetzt 
gespannte Lage verursachte bei den Völkern Österreich- 
Ungarns eine begreifliche Mißstimmung gegen die unruhi¬ 
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