Volltext: Österreichs Volksbuch vom Weltkrieg

Bündnisse Deutschlands und Österreich-Ungarns an, es 
zum Dreibunde erweiternd. 
Jahrzehntelang arbeitete man nun in den General¬ 
stäben des Dreibundes an gemeinsamen Kriegsplänen 
gegen Rußland und Frankreich. Die Mitwirkung Italiens 
war — neben anderen Operationen — auch dahin vor¬ 
bereitet, daß eine italienische Armee mit Bahn durch 
Österreich-Ungarn nach dem Deutschen Reiche an den 
Oberrhein geschickt werden sollte, um von dort am süd¬ 
lichen deutschen Heeresflügel den Angriff auf Frank¬ 
reich mitzumachen. 
Bald nach der Jahrhundertwende änderte sich die 
Haltung Italiens gegen Österreich-Ungarn. Die Absicht 
des Königreichs, die Abtretung der von Italienern be¬ 
wohnten Gebiete Österreich-Ungarns, wenn nötig mit 
Waffengewalt, zu erzwingen, wurde immer deutlicher. 
Die Donaumonarchie traf Gegenmaßnahmen: Ergänzung 
der an die italienische Grenze führenden Eisenbahnen 
und der dortigen meist veralteten Befestigungen, schlie߬ 
lich Aufstellung von Gebirgstruppen. 
Als Italien Anfang August 1914 seine Neutralität er¬ 
klärte, fehlte zwar seine aktive Mitwirkung an der Seite 
seiner bisherigen Bundesgenossen, aber Österreich-Un¬ 
garn konnte doch alle seine Feldtruppen aus den Korps¬ 
bereichen Graz und Innsbruck nach Galizien senden. 
Im Herbst 1914 und im Winter 1914/15 wurde aber die 
Haltung Italiens unsicher; das öu. AOK. stellte an der 
Grenze gegen Italien Grenzschutztruppen auf, die aus 
Landsturm- und Marschformationen, später auch aus 
Freiwilligenabteilungen bestanden. Aber die Verluste 
auf dem Balkan und in Galizien waren so groß, daß das 
AOK. viele in Tirol, Kärnten und am Isonzo formierte 
Bataillone und Batterien immer wieder abziehen mußte, 
sobald sie ausgebildet und ausgerüstet waren. 
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