Zur gleichen Zeit, Ende November und in den ersten
Dezembertagen, ging das schwere Ringen der öu. 6. Ar¬
mee in den winterlichen Bergen südlich Valjevo weiter.
Am Ljigflusse, auf den Gebirgshöhen Bukva, Suvobor,
Babina drangen die Gebirgsbrigaden des XY. und XVI.
Korps, die Budapester (40.) und die Agramer (42.) Hdiv.,
vor und drückten die serbische 1. Armee zurück. Die
Hauptkraft des serbischen Heeres bezog nun eine neue
Stellung westlich Arangjelovac, im Rudnikgebirge und
westlich Grn. Milanovac—Öacak.
Durch die Räumung der unteren Kolubara seitens der
Serben war der Weg nach Belgrad freigegeben. General
Potiorek wies die 5. Armee an, mit dem kombinierten
"und dem Prager (VIII.) Korps nach Belgrad zu rücken.
Den Raum zwischen dieser Armee und der im Rudnik¬
gebirge kämpfenden 6. Armee sollte das Agramer (XIII.)
Korps sichern.
Die öu. 6. Armee litt Not an allem. Die Kraft schien
überspannt. Erholung tat dringend not. Dieser durch
die schwierigen Nachschubverhältnisse hervorgerufene
Zustand der Angreifer war den Serben bekanntgewor¬
den. Hieraus entwickelte sich beim Kommandanten der
serbischen 1. Armee der Entschluß, ehestens zum Gegen¬
angriff überzugehen.
Die Einnahme Belgrads 1914.
Während sich so Anfang Dezember gegen den Süd-
flügel der öu. Balkanstreitkräfte im Rudnikgebirge ein
Angriffssturm vorbereitete, rückte dear öu. Nordflügel,
die 5. Armee östlich der Kolubara, zunächst ohne be¬
sonderen Widerstand zu finden, von Süden her gegen
Belgrad, das die Serben schon militärisch geräumt hat¬
ten. Am 2. Dezember landeten von Norden her öu. Trup-
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