Volltext: Österreichs Volksbuch vom Weltkrieg

Die bisherigen Erfolge der öu. Armeen riefen bei den 
Serben, denen es weiter an Munition fehlte, und die 
immer mehr an heimatlichem Boden verloren, eine 
schwere Krise hervor. Das serbische Generalstabswerk 
berichtet, daß sich damals „einzelne Bataillone weiger¬ 
ten, zu gehorchen und zu kämpfen". Die Zahl der ge¬ 
fangenen serbischen Soldaten nahm sehr zu. Über 40 
Geschütze waren von den öu. Armeen erbeutet worden. 
Aber das Gros der serbischen Truppen wehrte sich tap¬ 
fer. Erst Mitte November konnten nordböhmische Trup¬ 
pen der 5. Armee das jenseitige Eolubaraufer bei Ko- 
natice erobern. Inzwischen drang die 6. Armee südlich 
Valjevo in das bereits tief verschneite Gebirge ein. Das 
Vordringen öu. Landsturmtruppen aus Visegrad nach 
Osten gelang vorerst nicht. 
Der materielle Zustand der öu. 6. Armee in den Ber¬ 
gen südlich Valjevo war schier unerträglich geworden. 
Viele Leute hatten bei der grimmigen Kälte und dem 
tiefen Schnee keine Schuhe mehr und eine ganz unzu¬ 
reichende Bekleidung. Auch an Verpflegung und Muni¬ 
tion herrschte empfindlicher Mangel, denn die öu. Trup¬ 
pen entfernten sich immer mehr von ihren Vorräten an 
der Save und Drina. Besser hatten es die Serben, die 
sich ihrem Versorgungszentrum Kragujevac näherten. 
Dort begann auch die langersehnte Munition aus Salo¬ 
niki einzulangen; die Moral des serbischen Soldaten hob 
sich, und damit festigte sich der Wille zur Rückerobe¬ 
rung des heimatlichen Gebietes. Aber noch drangen die 
öu. Truppen weiter vor. Gegen Ende November über¬ 
schritten Teile des Prager Korps kämpfend die mittlere 
Kolubara oberhalb Lazarevac. Damit mußten auch die 
benachbarten serbischen Truppen zurück, und die ganze 
Kolubaralinie kam in öu. Besitz, vor allem die so nötige 
Schmalspurbahn Obrenovac—Valjevo. 
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