Volltext: Österreichs Volksbuch vom Weltkrieg

große Masse der Soldaten aller anderen 80 Regimenter 
"waren Slawen oder Romanen. 
Ähnlich waren auch die Feldjägerbataillone des Hee¬ 
res, die österr. Schützenregimenter und die österr. Land¬ 
sturminfanterieregimenter zusammengesetzt. Auch die 
sprachliche Gliederung innerhalb der Heeres-Kavallerie- 
regimenter und der österreichischen Reitenden Schützen¬ 
regimenter war sehr bunt. So hatten beispielsweise alle 
11 Ulanenregimenter des Heeres 82 bis 90% slawische 
Mannschaften, von den 15 Dragonerregimentern hatten 
10 mehr als die Hälfte ihres Personalstandes Slawen. 
Dafür waren alle Heeres-Husarenregimenter überwie¬ 
gend (mindest 70%) magyarisch. Die Infanterie- und 
Husarenregimenter der ungarischen Landwehr (Hon- 
véd) hatten in ihren Reihen eine große Zahl von Magya¬ 
ren, so von den 42 Honvédinfanterieregimentern 34 mehr 
als 45 .%. 
Zu dieser nationalen Buntheit trat auch eine vielseitige 
religiöse Verschiedenheit der Völker und damit der 
Soldaten Österreich-Ungarns. Neben dem römisch-katho¬ 
lischen Glauben gab es noch die verschiedenen prote¬ 
stantischen Bekenntnisse. Ferner gehörten hunderttau¬ 
sende Soldaten der griechischen unierten und nichtunier- 
ten Kirche an, die sich wieder nach Sprachen gliederten: 
ruthenisch, rumänisch, serbisch. Über 200.000 Soldaten 
waren jüdischer, über 60.000 mohammedanischer Religion. 
Aktive und nichtaktive Offiziere und Unteroffiziere, 
die selbst allen Völkern und Religionen des Donaurei¬ 
ches angehörten, sorgten gerecht und selbstlos für jeden 
Soldaten, der ihnen anvertraut war, ohne Ansehung von 
Nation und Kirche. Im Kampfe gingen sie ihren Leuten 
beispielgebend voran. So hielt wahre Kameradschaft 
Führer und Mannschaften aller Sprachen und jeden Glau¬ 
bens bis zum Ende zusammen. 
•2 
17
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.