Volltext: Österreichs Volksbuch vom Weltkrieg

Eine 300jährige ruhmreiche Geschichte war der Armee 
überliefert. Vom 30jährigen Kriege an haben ihre Sol¬ 
daten in fast allen Ländern Europas -gekämpft, stets in 
Ehren, oft siegreich. Österreichische Truppen waren es, 
die den bis dahin unbezwungenen Franzosenkaiser bei 
Aspern besiegten und später an seiner endgültigen Nie¬ 
derringung entscheidend beteiligt waren. Große Führer, 
Prinz Eugen von Savoyen, Daun und Laudon, Erzher¬ 
zog Karl, Schwarzenberg, Radetzky, Erzherzog Albrecht 
haben die Leistungen und Siege der österr. Armee un¬ 
auslöschlich in das Buch der Geschichte gezeichnet. 
Auch im Weltkriege bewährte sich die öu. Wehr¬ 
macht zu Lande, zur See und in den Lüften bis zum 
Kriegsende glänzend, trotz dem Yölkergemisch, aus dem 
sie bestand. 
Über die sprachliche Zusammensetzung der öu. 
Armee im Weltkriege hat das öu. Armeeoberkommando 
im Sommer 1918 sehr anschauliche Ubersichten verfaßt. 
Sie stellten in Farben die sprachliche Zugehörigkeit der 
Soldaten aller Truppen des Fußvolks und der Reiterei dar. 
Es gab rund 320 Regimenter und selbständige Batail¬ 
lone dieser beiden Waffen bei Heer, Landwehren und 
Landsturm. In den Tabellen waren 13 Nationalitäten an¬ 
geführt: Deutsche, Ungarn, Tschechen, Slowaken, Polen, 
Ruthenen, Slowenen, Serbo-Kroaten, Kroaten, Serben, 
Rumänen, Italiener und Ladiner. Jede dieser Nationali¬ 
täten war in besonderer Farbe dargestellt. Jedes Regi¬ 
ment (Bataillon) bot damit das Bild eines Farbenspek¬ 
trums. Mindestens waren es drei, meist aber vier bis zehn 
Nationen, die das Farbenbild und damit das Sprachen¬ 
gewirr bei den meisten Truppen anzeigten. 
Yon den 141 Infanterieregimentern des Heeres hatten 
kaum 60 mehr als 45 % Deutsche oder Magyaren. Die 
anderen 55 % der Soldaten dieser Regimenter und die 
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